Vereinsgeschichte von 1965 bis 2024
Gestern – Heute – Morgen
Der Stellenwert des Basketballsports in Gmunden ist in vielerlei Hinsicht beispiellos. Der vorbildliche Status der Jugendarbeit, das Publikum, die neu ausgebaute Halle und nicht zuletzt die vielen Erfolge sind jene Dinge, auf die man in Gmunden besonders stolz ist.
Die jüngere Vergangenheit glich richtiggehend einer Titeljagd: Der Verein wurde sechsmal Meister (2005-2007, 2010, 2021 und 2023), holte sieben Cuptitel (2003, 2004, 2008, 2010, 2011, 2012, 2023) und gewann neunmal den Supercup (2004-2008, 2010, 2011, 2021 und 2023). Im Europacup waren die Höhepunkte – neben anderen Achtungserfolgen – das Erreichen des ULEB CUP-1/16-Finales in der Saison 2007/08 sowie das Unentschieden gegen Roter Stern Belgrad am 4. November 2008. Diese Leistungen wurden international bestaunt und krönten die nationale Dominanz der Allianz Swans.
International sorgte auch die ehrenamtliche Mitarbeiterstruktur des Vereins für Staunen, die auf diesem Niveau und in diesem Ausmaß außergewöhnlich ist. Ihre Anfänge liegen Jahrzehnte zurück und sie erfuhr in den frühen 1990er Jahre einen großen Aufschwung, also zu jener Zeit, in der Clarence Swearengen und Daryl Battles den Basketballsport in Gmunden populär machten.
Die Traunseestadt als Basketballhochburg, wie sie heute bekannt ist, ist keine Selbstverständlichkeit, also nichts, was auf dem Reißbrett planbar wäre. Gmunden ist vielmehr ein „gewachsener Verein“, hinter dessen Tradition und Entwicklung sehr viel Engagement, die Liebe zum Sport, aber vor allem auch der Spaß und die Freude an der Gemeinschaft stehen. Innovatives Handeln, Fairness und soziale Verantwortung sind solchermaßen die besonderen Werte, die den Verein über Jahrzehnte hinweg groß gemacht haben.
Die Anekdoten rund um das geschäftige Treiben in Gmundens Basketballverein erzählen am besten jene, die seine Tradition über Jahrzehnte hinweg mitgeprägt haben und teils noch im Verein tätig sind. Ungeachtet der delikaten Details am Rande und den vielen lustigen Kuriositäten wurden nachstehend die zentralen Entwicklungsschritte des Vereins skizziert und die historischen Meilensteine der Vereinsgeschichte aufgelistet:
Die ersten Jahre…
Ausgangspunkt der Geschichte unseres Vereins ist das Jahr 1965: Die Sektion Basketball der Sportunion Gmunden wird gegründet. Obmann ist Erich Wolfsgruber, Sektionsleiter Jörg Zulehner. Der Sport wird zu dieser Zeit noch in einem sehr bescheidenen Rahmen ausgeübt. Das Training findet im Turnsaal der Stadthauptschule statt, einmal pro Woche. Franz Schimpl erinnert sich noch an die ersten Trainings in der Habertstraße: „Die Halle war wahrlich nicht das Gelbe vom Ei. Sie war viel zu klein und bot kaum Auslauf. Auch die Duschgelegenheiten waren selten betriebsbereit.“
Im Frühjahr 1966 bestreitet Gmunden dann auswärts das erste Freundschaftsspiel gegen die Union Vorchdorf und verliert dieses glatt mit 11:35. Vorchdorf hatte zu dieser Zeit für Gmunden noch eine Art Vorbildfunktion und war im Übrigen der erste Basketballverein im Bezirk. Amerikanische Besatzungssoldaten hatten den Basketballsport dort bekannt gemacht, noch bevor der Oberösterreichische Basketballverband im Jahr 1956 gegründet wurde.
Die Heimspiele der Union Gmunden werden alsbald im größeren Turnsaal der Hauptschule Traundorf ausgetragen und im Herbst 1966 steht für den Verein endlich das erste Ligaspiel in der oberösterreichischen Landesklasse auf dem Programm. Wieder heißt der Gegner Vorchdorf und Gmunden verliert mit 19:39 erneut erwartungsgemäß deutlich. Für die Ewigkeit – die „Starting Five“ dieses Spiels:
Jörg Zulehner - Axel Wojacek - Harald Gstöttinger - Kurt Neumann - Franz Unterholzner
Die Siebziger…
Neben dem Spaß standen seit den Anfängen auch die Ernsthaftigkeit und der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund und was derart im Kleinen begann, fing am Traunsee allmählich an, festen Fuß zu faen.
Um 1970 werden die ersten intensiven Fortbildungskurse besucht. Da das Angebot zur Weiterbildung von Seiten des Verbandes damals noch relativ bescheiden ist, setzt man auch bei der Entwicklung der Trainingsmethoden und der Spielweise verstärkt auf Eigeninitiative und orientiert sich an verschiedenen nationalen Vorbildern. Förderlich ist zudem, dass viele der Spieler, die im Laufe des Jahrzehnts zum Verein stoßen, einen starken Bezug zum Wiener Basketball haben, da sie in Wien entweder studiert haben oder von dort aus beruflichen oder privaten Gründen an den Traunsee gelangt sind. Hugo Schaller und Michael Lowatschek, um zwei der ersten zu nennen, oder später auch Günther Pawelka und Manfred Wieser werten einerseits die Kaderstärke enorm auf, bringen anderseits aber auch stetig neue Ideen und Erfahrungswerte in das Training ein. Eine weitere Säule der sportlichen Weiterentwicklung der Mannschaft ist das Studium moderner Basketball-Lehrbücher, das von Otto Kienesberger anfangs am intensivsten betrieben wird. Aus den USA werden so zum Beispiel Bücher wie John R. Woodens Practical Modern Basketball bestellt, weshalb Gmunden mit Recht behaupten kann, einige der heute gängigen Spielzüge in Österreich als erstes eingeführt zu haben. Die leidenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Sport sollte in den Siebzigern jedenfalls nach und nach mehr Früchte tragen.
Der erste wichtige Erfolg in der Geschichte der Gmundner Herrenmannschaft ist der Aufstieg in die Landesliga im Jahr 1970. Obwohl das Niveau in der höchsten Spielklasse Oberösterreichs bereits deutlich anspruchsvoller ist, wird in dieser Liga auf Anhieb der zweite Platz erreicht. Im Jahr 1971 formt sich auch ein Damenteam und der Verein melde die ersten drei Nachwuchsteams, und zwar eine Juniorenmannschaft sowie eine männliche und eine weibliche Jugend.
Im Jahr 1972 gelingt den Herren in einer Spielgemeinschaft mit dem UBBC Salzburg zum ersten Mal derAufstieg in die 2. Bundesliga. Fungierte in den Jahren zuvor Sektionsleiter Zulehner als Spielertrainer, coacht von nun an Bernd Wimmer die Mannschaft. Ohne Salzburg schafft Gmunden in dieser starken Liga auf Anhieb den fünften Rang. Die nächste Saison beendet man dann bereits sensationell auf Platz zwei.
Im Herbst 1974 wird Michael Lowatschek Spielertrainer; „Tschagl“, wie Lowatschek gerne genannt wurde, stand seit 1972 im Kader von Gmunden und war als Spieler von Wien via Salzburg an den Traunsee gekommen. Ihm folgt im Jahr 1975 Robert Schönauer für eine Saison als Trainer nach.
Unter Trainer Otto Kienesberger wird im Jahr 1977 der erste Aufstieg in die Bundesliga A fixiert. An der Seite von einigen anderen sehr guten Spielern sind Herbert Watzke und Gerhard Henter die herausragenden Akteure dieser Mannschaft und schaffen auch als erste Gmundner Eigenbauspieler den Sprung ins Nationalteam. Als Union Hochlecken-Schilifte und einziges Team ohne Legionär(e) geht es im nächsten Jahr zwar wieder eine Stufe zurück, Gmunden ist aber bereits von der Faszination Erste Liga erfasst.
Im Jahr 1978 wird Günther Staude neuer Obmann. Jörg Zulehner wird sein Stellvertreter und bleibt Sektionsleiter für Basketball. Bernd Wimmer, der zwischenzeitlich Wels trainiert hat, übernimmt nach knapp vier Jahren wieder das Amt des Trainers in Gmunden. Ein besonders wichtiges Datum ist der 5. Mai dieses Jahres. Im Beisein von Bundespräsident Kirchschläger wird die Gmundner Bezirkssporthalle eröffnet und ist von nun an die neue Heimstätte der Herrenmannschaft.
…Wiederaufstieg in den Achtzigern…
In der Saison 1980/81 entschließt sich die Vereinsführung den Wiederaufstieg mit den ersten Legionären in Angriff zu nehmen. Dem ersten US-Boy Dave Hintzsche folgen Carl Crain, Jeff Johnson und Craig Nance. Mit den beiden letztgenannten erreicht die Mannschaft in der B-Liga-Saison 1981/82 den zweiten Rang und kehrt damit wieder ins Oberhaus zurück. Trainiert wurde die Mannschaft in den zwei Saisonen von 1980 bis 1982 erneut von Michael Lowatschek, der seine aktive Laufbahn als Bundesligaspieler schon beendet hatte.
1982 – mit Witold Zagórski kommt ein international renommierter Basketballfachmann an den Traunsee. Der Kontakt zu Herrn Zagórski wurde von Jörg Zulehner hergestellt. Die beiden kannten sich, da Zagórski in Wien lebte und für den österreichischen Verband arbeitete. Intensiver wurde dieser Kontakt schließlich, als die beiden gemeinsam mit dem Junioren-Nationalteam, Zagórski als Trainer und Zulehner als Betreuer, zu einem EM-Qualifikationsturnier nach Rimini reisten.
„Zago“, wie der gebürtige Pole im Verein liebevoll genannt wird, übernimmt in Gmunden zuerst die Bundesligamannschaft und bringt sich später mit seinem Wissen als Trainer verstärkt im Nachwuchsbereich und bei der Damenmannschaft ein. Der im Jahr 1930 in Warschau geborene Familienvater wird dem Verein noch bis ins hohe Alter helfend zur Seite stehen.
1984 – Zulehner legt nach fast 20 Jahren sein Amt zurück. Sein Nachfolger wird der ehemalige Stadtrat Rudolf Huemer. Zulehner beschäftigt sich fortan mit der Ausrichtung der Junioren-EM in Gmunden und Vöcklabruck. Zur Vorbereitung auf diese Veranstaltung organisiert er anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Österreichischer Staatsvertrag“ ein großes internationales Vorbereitungsturnier mit sechs Teilnehmerländern. Ihm zur Seite stehen Sektionsleiter Rudolf Huemer als Finanzchef, Günther Staude als Generalsekretär und Hugo Schaller als Organisationschef.
In der Saison 1985/86 stößt eine der schillerndsten Legionärspersönlichkeiten zum Verein: Jimmy Blake. Im Jahr 1986 ist es endlich soweit. Die Junioren-Europameisterschaft ist nicht nur für die beiden Lokalmatadore Peter Mayerl und Peter Pichler ein Highlight, auch angehende NBA-Stars wie Toni Kuko?, Vlade Divac oder Dino Radja nehmen an diesem Turnier teil. In dieser Zeit formiert sich in Gmunden ein Großteil der heutigen Funktionäre. Harald Stelzer wird wenig später Sektionsleiter für Basketball.
Die frühen 1990er…
1991 – die Volksbank Gmunden ist neuer Hauptsponsor. Altmünsters Bürgermeister Josef Treml wird Sektionsleiter.
In der Saison 1991/92 fighten sich die Swans – wie die Mannschaft jetzt heißt – unter Trainer Peter Wolf nach achtjähriger Absenz wieder in die A-Liga zurück. Das kongeniale Duo Clarence Swearengen und Daryl Battles, das maßgeblichen Anteil am Wiederaufstieg hatte, ist Vielen noch in Erinnerung. In dieser Zeit verzeichnete der Verein – auch durch das positive Auftreten und die Leistung der beiden Legionäre – einen signifikanten Anstieg der Zuschauerzahlen, der sich bis heute noch sukzessiv steigern sollte. Das „Basketballfieber“ war in Gmunden nun endgültig ausgebrochen.
Im Jahr 1993 gelingt als Aufsteiger sensationell Platz 3. Unvergessen bleibt das Spitzenspiel in der Bezirkssporthalle gegen die damals in Österreich dominierenden Flyers aus Wien, vor einer Kulisse von rund 2000 Zusehern. Gemeinsam mit Spielern wie Peter Pichler, Arthur Kogler und Eugen Würz sowie den zwei Legionären Aaron Mitchell und John Griffin trägt auch das Welser Urgestein Karlheinz Schenk, der vor dem Ende seiner Laufbahn noch nach Gmunden gelotst wurde, wesentlich zu diesem Erfolg bei.
Im Jahr 1994 endet die erste Europacupteilnahme (Korac Cup) der Swans mit dem Ausscheiden gegen den belgischen Club Bobcat Gent. Zudem nimmt Gmunden erstmals an der Superliga teil, in der neben den österreichischen Top-Vereinen auch Mannschaften aus umliegenden Nachbarländern mitspielen. In der heimischen Meisterschaft erreicht das Team in diesem Jahr den vierten Platz. Eine Neuerung gibt es an der Vereinsspitze: Heinz Köppl wird Obmann des Gesamtvereins, Treml bleibt Sektionschef.
Auf die jüngsten Erfolge folgt auf sportlicher Ebene in der Saison 1994/95 das böse Erwachen: Als Spitzenklub stürzt die Mannschaft ins Bodenlose und steigt völlig überraschend in die zweite Liga ab.
Die Swans und das Viertelfinale..
Im Jahr 1997 profitieren die Schwäne vom Freiwerden eines A-Liga-Platzes und steigen unter Trainer Dana Beszczynski wieder in die oberste Spielklasse auf.
Im Jahr darauf – dem ersten unter Bill Paterno – qualifiziert sich Gmunden dann über das Mittlere Play Off erstmals fürs Viertelfinale und scheitert dort an Oberwart. Im nächsten Jahr ist erneut in der Runde der letzten Acht Schluss. Gegen den späteren Meister St. Pölten können die Swans aber dieses Mal zumindest einen Sieg einfahren.
Im Herbst 1999 stößt De’Teri Jabbar Mayes, genannt „DT“, zum Verein. Es ist dies das erste Trainerjahr unter Dietmar Söllner. Die Mannschaft belegt nach dem Grunddurchgang Rang acht und qualifiziert sich anschließend mit sechs Siegen und zwei Niederlagen erneut über das Mittlere Play Off für das Viertelfinale. In der Best-of-five-Serie scheitert man dort nach hartem Kampf mit 2:3 an Oberwart.
2000/01 verläuft ähnlich wie die Vorsaison. Nur diesmal heißt der Gegner im Viertelfinale Traiskirchen. Ein Achtungserfolg gelingt den Schwänen im Cupbewerb, in dem Gmunden erstmals – wie könnte es anders sein – das Viertelfinale erreicht. Doch gegen Ende der Saison zeichnen sich finanzielle Turbulenzen ab.
Mit dem finanziellen Debakel des Hauptsponsors schlittern auch die Swans in große Schwierigkeiten. Es droht sogar der totale Kollaps. Der Stammverein Sportunion Gmunden sieht sich nicht mehr in der Lage, die Sektion Basketball weiterzuführen. Obmann Köppl beauftragt daher Günther Staude einen eigenständigen Verein zu gründen, was im Sommer 2002 auch passiert. Unter der Führung von Präsidentin Christl Hinterwirth wird mit den bewährten Funktionären aus der Sektion das neue Spieljahr begonnen.
Zum Sportlichen in der Saison 2001/02: Gerade zum Abschluss seiner Trainertätigkeit in Gmunden hat „Dietz“, wie Coach Söllner mit Spitznamen heißt, den größten Erfolg und führt das Team bis ins Cup-Semifinale. Auch in der Meisterschaft überwinden die Swans das Viertelfinale und schaffen es bis in die Vorschlussrunde, in der man am späteren Meister aus Kapfenberg scheitert.
Bob Gonnen und die Zeit der Auszeichnungen und Serientitel
Im Herbst 2002 übernimmt Robert „Bob“ Gonnen das Zepter. Unter seiner Führung avancieren die Swans zur Erfolgsmannschaft. Von vierzig Saisonspielen verliert die Mannschaft in dieser Saison nur elf. Gmunden wird zum ersten Mal Cupsieger und verdienter Vizemeister. Der neue Coach erhält auf Anhieb die Auszeichnung zum Trainer der Saison 2002/03 und De’Teri Mayes wird zum MVP gewählt! Gemeinsam mit Gonnen, Mayes und einer Reihe junger Eigenbauspieler sind Zacharias „Zac“ Bennett und Jeff Parris die Protagonisten dieser glorreichen Mannschaft.
Im September 2003 übergibt Obmann Günther Staude den Verein ohne Schulden an Rudolf Steiner, der fortan den Verein gemeinsam mit Präsidentin Hinterwirth und Manager Stelzer führen wird. Abseits der vielen Erfolgsmeldungen gibt es im Jahr 2003 aber auch weniger Erfreuliches zu berichten – die Basketballgemeinde trauert um Jörg Zulehner, der am 25. April stirbt. Seine Verdienste um den Verein können aus heutiger Sicht nicht hoch genug eingeschätzt werden. Von der Gründung des Vereins über die Errichtung des ersten Gmundner Basketball-Freiplatzes in der Seilergasse und einem legendären Spielsystem namens „Zulu“ bis hin zur Ausrichtung der Junioren-EM 1986 und weiter hat er den Basketballsport in Gmunden über Jahrzehnte hinweg geprägt.
Im Jahr 2004 erkämpfen die Schwäne erneut den Cuptitel und werden abermals Vizemeister. De‘Teri Mayes wird als der herausragende Spieler der Saison zum zweiten Mal zum MVP gewählt. Später krönt die Mannschaft ihre tolle Leistung mit dem Gewinn des Supercups.
Zum Saisonende der Spielzeit 2004/05 schwappt die Basketballbegeisterung in Gmunden in Euphorie über. Die Basketswans sind erstmals Staatsmeister. Bob Gonnen wird zum zweiten Mal zum Coach des Jahres gewählt. Mit ihm und der Mannschaft liegt ganz Gmunden im Freudentaumel!
Mit der ALLIANZ bekommen die Swans im Sommer 2005 einen neuen starken Partner als Sponsor. Im September übergibt Hugo Schaller nach einer erfolgreichen Saison und mit positivem Kassenstand die Agenden des Kassiers an Josef Katzenhofer. Schaller – seit 1972 Mitglied – hatte sowohl unter Zulehner als auch unter Stelzer die verschiedensten Funktionen im Verein bekleidet und maßgeblichen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Basketballsports in Gmunden. Im Oktober 2005 gewinnt Gmunden ein zweites Mal den Supercup.
Im Jahr 2006 verteidigen die Swans sowohl den Meister- als auch den Supercuptitel und bestätigen damit ihre Vormachtstellung im heimischen Basketball. Mayes wird zum dritten Mal zum MVP erkoren und Kapitän Peter Hütter zum MVP der Finalserie gekürt. Erfolglos bleibt die Mannschaft hingegen im Europacup: Mit sechs Niederlagen scheidet sie in der ersten Gruppenphase des FIBA EuroCups sieglos aus.
Im Jahr darauf wird Gmunden zum dritten Mal hintereinander Meister und gewinnt abermals denSupercup. Gonnen ist zum dritten Mal der Coach des Jahres, Mayes erneut MVP sowie auch MVP der Finalserie.
In der Saison 2007/08 machen die Schwäne endlich auch international auf sich aufmerksam: Die Mannschaft erreicht das ULEB Cup 1/16-Finale und trifft dort auf den späteren Sieger des Bewerbs Joventut de Badalona. Für die Spieler ist dieses Aufeinandertreffen das Karriere-Highlight schlechthin, denn in den Reihen der Katalanen stehen neben anderen namhaften Spielern Stars wie Rudy Fernandez, Ricky Rubio, Demond Mallet oder Jan-Hendrik Jagla. Neben vier nationalen Meistertiteln, acht Cupsiegen und vielen Pokalen anderer europäischer Cup-Bewerbe, die bei Badalona im Trophäenschrank stehen, konnte der spanische Traditionsklub im Jahr 1994 auch die Euroleague gewinnen. Nach dem ersten Meistertitel von Gmunden ist das Aufeinandertreffen mit diesem Spitzenclub einer der absoluten Höhepunkte der Vereinsgeschichte. „DT“ muss in den beiden Spielen verletzungsbedingt passen und auch wenn Gmunden in diesem Duell weitgehend chancenlos ist, kann sich die Bilanz am Ende dieser Europacup-Saison mit fünf Siegen – darunter der erste Sieg in einem Europacupspiel überhaupt – durchaus sehen lassen. Auf nationaler Ebene muss sich der Verein mit Platz drei begnügen, dennoch besteht Grund zur Freude: Gmunden holt in der Spielzeit 2007/08 zum dritten Mal die Cuptrophäe und gewinnt zum fünften Mal in Folge den Supercup!
Beim All Star Day gibt’s ebenfalls Anlass zum Feiern: Rashard Sullivan wird nach Jeff Parris im Jahr 2003 als zweiter Swan Slam-Dunk-Champion. Der US-Amerikaner verfügt über eine enorme Sprungkraft und ist neben seinem Landsmann Justin Wimmer, der in der Saison 1995/96 bei den Schwänen unter Vertrag stand, der wohl spektakulärste Basketballer, der je im Dress von Gmunden gespielt hat.
Im Sommer 2008 wird die vormals offiziell 1750 Zuschauer fassende Bezirkssporthalle auf ein Fassungsvermögen von 2500 ausgebaut. Obmann Steiner erklärt das Füllen dieser Halle zu einer der zentralen Herausforderungen der Zukunft des Vereins.
In der Saison 2008/09 macht Gmunden den nächsten Schritt, sich auf internationaler Ebene zu etablieren: Im Hinspiel der letzten Qualifikationsrunde für den EuroCup bringen die Schwäne mit Roter Stern Belgrad eine europäische Spitzenmannschaft an den Rand einer Niederlage und erreichen vor einer beeindruckenden Kulisse in der Volksbank-Arena sensationell ein 82:82-Unentschieden. Dieses Ergebnis gegen die Serben, die von niemand geringerem als der Trainerlegende Svetislav Peši? gecoacht werden, ist der sportlich am höchsten einzuschätzende Erfolg in einem Europapokalspiel, wenngleich das Rückspiel in Belgrad das Ausscheiden aus dem Bewerb bedeutet. In der EuroChallenge agiert die Mannschaft dann weitgehend kraft- und glücklos und verabschiedet sich von der internationalen Bühne mit sechs Niederlagen en suite.
Vor dem Abschied von Bob Gonnen im Juli 2009 erlebt die Basketballwelt in Österreich noch ein Meisterschaftsfinale der Superlative: Die Allianz Swans treffen im Titelkampf auf ihren Erzrivalen, den WBC Wels. Gmunden – das die Liga dominierte – gewinnt das erste Spiel zu Hause souverän, muss sich allerdings im zweiten Heimspiel geschlagen geben. Letztlich setzen sich die Welser in der Serie knapp und verdient mit 3:1 durch. Neben dem Niveau und der Spannung der Spiele waren die Duelle von der einzigartigen Stimmung in den Hallen geprägt. Alle Beteiligten – Spieler wie Funktionäre – sprachen einhellig von einer noch nie da gewesenen Atmosphäre in der österreichischen Bundesliga. Robert Gonnen erhält zum Abschluss seiner siebenjährigen Trainertätigkeit in Gmunden ein viertes Mal die Auszeichnung als Trainer des Jahres.
Die Zeit nach Gonnen – ein Abflug in unbekannte Höhen?
Das Interessante an der Zeit unmittelbar nach Gonnen ist, dass der Stamm der Mannschaft im Wesentlichen derselbe ist wie der beim Amtsantritt des Trainers. Drei Spieler der Starting-Five sind im Vergleich zu früher noch ident. Peter Hütter und De’Teri Mayes starten auf den Außenpositionen, Matthias Mayer unter dem Korb. Außerdem noch im Kader stehen All Star Florian Schöninger und der MVP des Rookie All-Star-Games 2003 Thomas Stelzer, die wie Hütter, Mayer und Mayes auch über viel Länderspielerfahrung verfügen. Ebenfalls mit dabei waren und sind Kristijan Splajt (Rookie All-Star 2003) und Johannes Kienesberger. Der Altersschnitt dieses siebenköpfigen Mannschaftskerns beträgt zum Saisonstart 2009/10 noch zukunftsträchtige 28,4 Jahre, weshalb der Verein die „glorreichen Sieben“ noch beisammen halten möchte.
Zu den verdienten Stammkräften gesellen sich einerseits fünf Talente hinzu, darunter die U20-Nationalspieler Michael „Mucki“ Janisch und Roman Moschny sowie der Serbe Enis Murati, und andererseits spielen drei gestandene Legionäre am Traunsee. Einer dieser Legionäre ist Ian Boylan, der mit Gmunden bereits Meister (2007) und Cupsieger (2008) wurde und zwischenzeitlich beim polnischen Erstligisten Anwil W?oc?awek unter Vertrag stand.
Das Erfolgsrezept, eine Mannschaft zusammenzustellen, die im Kern und in der Breite aus starken Eigenbauspielern besteht und durch einige Legionäre verstärkt wird, ist also weitgehend erhalten geblieben, nur der Trainer ist jetzt ein anderer – nämlich Mathias Fischer. Der neue Mann an der Seitenlinie ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger kein US-Amerikaner mit israelischem Pass, sondern ein Deutscher mit polnischen Wurzeln, und deutlich jünger. So wie Gonnen ist aber auch Fischer als ein besonderer Verfechter der Defense bekannt. In Gmunden bekommt er nun die Gelegenheit, seine Vorstellungen als Coach umzusetzen, wofür eine starke und erfahrene Mannschaft sowie ein flexibles, gut strukturiertes Umfeld die nötige Basis schaffen.
Gmunden möchte den anderen Teams an der Tabellenspitze, bei denen teils drei bis vier Legionäre mehr im Kader stehen, weiterhin die Stirn bieten. Diese Rechnung sollte aufgehen.
Time to Suprise – Time for the Double!
Im Jänner 2010 holen die Allianz Swans zum vierten Mal den Cuptitel und sind damit alleiniger Rekordgewinner des Cup-Bewerbs. De‘Teri Mayes beweist dabei wieder seine Extraklasse und wird Cup-MVP. Wer jedoch glaubt, Gmunden hat in dieser ersten Saison unter Neo-Coach Fischer schon alles erreicht, der irrt.
In der Meisterschaft belegen die Schwäne nach der Hauptrunde Platz zwei und starten hinter Fürstenfeld in die Play-offs. Nach einem „Sweep“ – das heißt ohne Niederlage – im Viertelfinale gegen St. Pölten trifft Gmunden im Halbfinale auf die Kapfenberg Bulls. Auch in dieser Serie bleiben die Swans unbesiegt. In Spiel eins, einem wahren „Unspiel“, in dem Kapfenberg von der ersten bis zur letzten Sekunde nur darauf aus ist, das Spiel zu verlangsamen und destruktiv zu spielen, lassen die Gmundner lediglich 36 Punkte zu, eine Rekordmarke in Play-off-Spielen in Österreich.
Im Finale trifft Gmunden schließlich auf die Fürstenfeld Panthers, den großen Favoriten auf die Meisterschaft. Fürstenfeld dominierte den Grunddurchgang und hat zehn hochkarätige Legionäre im Kader. Dieses Finale ist somit nicht nur ein Wiedersehen mit Ex-Coach Bob Gonnen, sondern es prallen darin auch zwei konträre Vereinsphilosophien aufeinander, was auch daran zu erkennen ist, dass Gmunden nur einen Legionär mehr am Spielbericht stehen hat, als bei Fürstenfeld Legionäre auf der Tribüne sitzen.
Das steirische Legionärsensemble rund um Kapitän und Ex-NBA-Spieler Desmond Penigar (ehemals Orlando Magic) besteht überwiegend aus arrivierten Ligagrößen wie Jasmon Youngblood, Shawn Ray, Shelton Colwell oder Anthony Shavies. Dem entgegenzusetzen haben die Swans mit Mayes und Boylan den besten Scorer und den besten Assistgeber der laufenden Meisterschaft. Dennoch traut den Schwänen vor dieser Finalserie kaum jemand etwas zu. Das Saisonziel erreicht und den Cup-Titel in der Tasche erachtet die Vereinsspitze die bevorstehenden Finalspiele als Draufgabe: Schon zu Saisonbeginn hatten die Wenigsten mit einem Finaleinzug von Gmunden gerechnet. Außerdem plagen das Team jetzt Verletzungssorgen: Peter Hütter ist schwer angeschlagen und musste schon die letzten vier Spiele vor der Finalserie gegen Fürstenfeld aussetzen. Der Kapitän kann in den Finalspielen insgesamt nur ein paar Minuten eingesetzt werden.
Gmunden unterliegt im ersten Spiel in der Steiermark dem Gastgeber knapp mit 79:80. Durch die exzellente Wurfausbeute der Fürstenfelder ist diese knappe Niederlage umso bemerkenswerter. Mathias Fischer ist erfreut, dass seine Mannschaft derart mithalten konnte: „Diese Mannschaft hat es verdient, ein enges Spiel zu spielen, wir haben wunderbar gekämpft“, sagt der Trainer unmittelbar nach dem Spiel.
85:70 lautet der Endstand des zweiten Spiels, allerdings nicht für Fürstenfeld, sondern für Gmunden. Die Schwäne erkämpfen sich dadurch den Heimvorteil in der Serie, verlieren dabei aber auch durch die Verletzung von Thomas Stelzer ihren zweiten etatmäßigen Point Guard. Die Zuversicht am Traunsee hält sich deshalb weiterhin in Grenzen.
Nach nur einem Tag Pause demonstriert Fürstenfeld, das phasenweise ungemein stark verteidigt, einmal mehr seine Stärke und gewinnt das erste Spiel in der Volksbank-Arena mit 68:65. Der Heimvorteil ist damit wieder futsch und Fürstenfeld hat den ersten „Matchball“.
Die alte Rangordnung wieder hergestellt steht Gmunden im definitiv letzten Heimspiel dieser Saison sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand. Vom Publikum frenetisch angefeuert kämpfen sich die Schwäne in dieser Finalserie jedoch noch einmal zurück und gewinnen mit 82:79. Unter stehenden Ovationen bejubeln die Fans in der Volksbank-Arena zwei wichtige Auszeichnungen: „DT“ wird zum fünften Mal in seiner Karriere zum MVP gewählt, Mathias Fischer zum ersten Mal zum Coach des Jahres. Diese beiden Titel sind der krönende Abschluss eine erfolgreiche Heimsaison. Für die treuen Fans gibt’s jetzt nur noch ein Motto: „Auf nach Fürstenfeld!“
Vor hunderten mitgereisten Fans macht Gmunden die Überraschung perfekt. Die Allianz Swans sind zum vierten Mal Meister und feiern zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Double. „DT“ Mayes wird zum MVP der Finalserie gekürt; für seine Verdienste in Gmunden gibt es ohnehin keinen Vergleich. Daneben waren Boylan, der mit starken Schmerzen spielenden Dan Oppland sowie „Didi“ Mayer und Florian Schöninger die Garanten für diesen historischen Erfolg, Mayer durch seine enorme Präsenz auf dem Spielfeld und weil er einmal mehr „der Turm in der Schlacht“ war, Schöninger vor allem deshalb, weil auf ihm beim Ballvortrag ungewohnt viel Verantwortung lastete: Scheinbar beflügelt von dieser Rolle brillierte er mit einer exzellenten Wurfleistung und machte in den entscheidenden Phasen immer wieder wichtige Punkte. Vor allem aber war es eine hervorragende Teamleistung, bei der am Ende alles zusammenpasste. Als faire Verlierer erwiesen sich die Fürstenfeld Panthers, und Bob Gonnen gratulierte seinen ehemaligen Schützlingen recht herzlich.
Titel-Hattrick 2010!
Nach dem „Clash of philosophies“ – wie von der Finalserie zwischen Fürstenfeld und Gmunden im Vorfeld die Rede war – sind sich die Verantwortlichen im Verein vor der Saison 2010/11 einig: Eine Saison wie die vorherige, in der für Gmunden so viel zusammenpasste, wird es wahrscheinlich nie wieder geben und ob der wirtschaftlich schwierigen Zeit ist klar, dass für die Weiterentwicklung der Bundesligamannschaft und die des Nachwuchsbereichs eine solide Vereinsarbeit und innovative Strategien wichtiger sind denn je.
Die Hausaufgaben für die bevorstehende Saison wurden jedenfalls gemacht: Center Dan Oppland unterschrieb wenige Stunden vor dem Gewinn der Meisterschaft einen neuen Vertrag für zwei Jahre. Die langjährigen Stammkräfte Hütter, Mayer, Mayes & Co. bleiben dem Verein ebenso treu wie das Hirn der Mannschaft, Ian Boylan, der seinen Vertrag verlängerte. Von der neun Mann starken Rotation des Vorjahrs scheidet lediglich Vilius Gabsy aus dem Kader aus. Die Spielzeit der litauischen Wurfmaschine soll auf die jungen Inside-Spieler im Kader aufgeteilt werden, dazu zählt mit Jozo Rados (AUT, 2,05 m) ein 17-jähriger Neuzugang.
Im September gewinnt Gmunden gegen eine völlig neu aufgestellte Fürstenfelder Mannschaft den sechsten Supercup und somit den dritten Titel im Jahr 2010.
Eine frühzeitige Verletzung von Matthias Mayer macht die Verpflichtung von Anthony Slack, einem sprunggewaltigen US-Amerikaner nötig. Die Aktion „Slack-Stone“ wird ins Leben gerufen. Erstmals in der Vereinsgeschichte und wohl einzigartig im österreichischen Basketball können die Fans die Verpflichtung eines zusätzlichen Legionärs mitfinanzieren.
Anfang Februar 2011 gewinnen die Swans zum 5. Mal den österreichischen Cup. Der vierte Titel in Folge für Neo-Headcoach Mathias Fischer, von Harald Stelzer zum „Swans Slam“ ausgerufen, ist Teil österreichischer Basketballgeschichte.
Das Ende einer Ära
Der sensationelle Meistertitel aus dem Vorjahr kann in dieser Saison jedoch leider nicht wiederholt werden. Beim entscheidenden fünften Finalspiel sind die Swans den Gästen aus Oberwart nur ganz knapp unterlegen und werden mit einer 75:77 Niederlage Vizemeister. Die führenden Spieler im Gmundner Dress waren dabei wiederholt Ian Boylan mit 28 Punkten und DT Mayes mit 20 Punkten.
Mit der Saison 2010/2011 geht auch eine Ära zu Ende: Im Hinblick auf Budget- und Kaderplanung möchte der Verein DT Mayes nicht für die kommende Saison weiterverpflichten. Dieser beendet somit seine lange Karriere bei den Swans und geht zum Konkurrenten Kapfenberg. Da er eben gerne noch länger selbst gespielt hätte, lehnt die Ikone des Gmundner Basketballs das Angebot als Trainer bei den Swans ab. Der traurige Abschied im Sommer kommt daher für viele schnell und unvorbereitet. Unvergessen bleiben jedoch die Spuren und Erinnerungen, die Mayes am Parkett und auch außerhalb der Halle hinterlassen hat. Sein Dress mit der Nummer 13 wird im November der darauffolgenden Saison „retired“ – diese Nummer wird bei den Swans nicht mehr vergeben.
Auch Ian Boylen verlässt den Traunsee und beendet dann 2014 seine Profikarriere. An ihn wird man sich ebenfalls noch lange erinnern – nicht umsonst wurde er mehrfach als Kopf des Teams und einer der wertvollsten Spieler im Gmundner Dress bezeichnet.
In der Saison 2011/2012 übernimmt Matthias Fischer ein weiteres Mal die Rolle des Headcoaches. Zum siebten Mal gewinnen die Swans den Supercup, der kleine, aber sehr talentierte Sharaud Curry ist grundlegend am Sieg beteiligt und wird somit auch zum MVP gewählt. Neben Dan Opplands Zwillingsbruder Michael und dem US-Amerikaner Robert „Reggie“ Arnold mischt auch erstmals Richard Poiger im Spielgeschehen mit, der aus St. Pölten an den Traunsee kommt. Während der Saison sind die Swans wieder vorne mit dabei. Durch DT Mayes‘ Abgang kommt nun auch Enis Murati eine Führungsposition in der Starting-Five zu. Mit Curry, Oppland, Mayer, Poiger und Murati in den Startpositionen gewinnen die Swans Ende Jänner zum sechsten Mal den Cuptitel gegen den UBSC Graz mit 74:58, Matthias „Didi“ Mayer wird zum zweiten Mal Cup-MVP.
Aber wie auch im Jahr zuvor gehen die Swans „nur“ als Vizemeister vom Parkett und müssen sich in der Finalserie Klosterneuburg mit 1 zu 3 geschlagen geben. Curry wird jedoch zum MVP gekürt und Fischer ein weiteres Mal Trainer des Jahres.
Am 24. August 2012 stirbt überraschend Fery Kienesberger mit nur 55 Jahren in Folge eines Herzinfarktes. Der langjährige Spieler und Trainer hat den österreichischen Basketball an vielen Stationen geprägt und Spuren hinterlassen.
In der Saison 2012/2013 wird Matthias Fischer als Coach abgelöst. Er nimmt eine große Chance wahr und wechselt in die erste deutsche Liga nach Gießen. Statt ihm kommt der Kroate Kresimir Basic an den Traunsee, der zuvor vier Jahre lang den Job des Nationaltrainers in Luxemburg innehatte. Auch zwei Wiener U20- Nationalteamspieler Daniel Friedrich und Carlos Novas Mateo kommen nach Gmunden. Zum Team stößt ebenfalls der US-Amerikaner Joshua Brown. Thomas „Billy“ Stelzer (er übernimmt 2016 das Amt als zweiter sportlicher Leiter) und Florian „Flo“ Schöninger beenden ihre Profikarrieren, wodurch sich, nach Kristijan Splajt 2011, zwei weitere Gmundner Stammspieler der „Goldenen Generation“ verabschieden.
In dieser Saison reißt auch die Erfolgsserie der Swans. Im Supercup muss man sich Klosterneuburg 82:91 geschlagen geben und auch den Cuptitel kann man in dieser Saison nicht verteidigen. In der Meisterschaft scheiden die Gmundner gegen Oberwart bereits im Viertelfinale aus.
In diesem Sommer verabschiedet sich auch DAS Gesicht der Swans, Peter Hütter, in die basketballerische Pension. Nach 563 Spielen und 3811 Punkten kann der Langzeitkapitän auf großartige Momente in seiner Karriere zurückblicken. Auch von den beiden Oppland Zwillingen trennt man sich nach dieser Saison. Nach Peter Hütter übernehmen Enis Murati und Richard Poiger gleichermaßen das Amt des Kapitäns für die beiden darauffolgenden Jahre.
Im Mai 2013 wird Enis Murati österreichischer Staatsbürger, zu diesem Zeitpunkt lebt er bereits 7 Jahre in Österreich, er spielt seit der Saison 2006/2007 für die Gmunden Swans.
Auch auf Vereinsebene gibt es etwas zu feiern: 40 Jahre Bundesliga, was mit einer Zusammenkunft der ehemaligen Spieler zelebriert wird.
In der Saison 2013/2014 treten die jungen Spieler Adrian Mitchell, Lukas „Luki“ Schartmüller und Matthias Linortner ihre Reise im Swansdress an. Die Legionäre Tyler Griffey, Jonathan Lee und George Valentine II stehen für die Swans am Parkett und Florian Schöninger feiert ein zweijähriges Comeback.
Im Cup-Final-Four haben die Swans auch dieses Jahr keinen Erfolg – der Heimfluch bleibt unbezwungen und die Gmundner gehen als zweiter vom Platz. Und wie auch schon im Vorjahr erreicht man in dieser Saison in der Meisterschaft nur das Viertelfinale.
Ein besonderes Ereignis gibt es aber auch in dieser Saison: In der Volksbank Arena wird das 30-jährige Bestehen der ehemaligen Damenbundesligamannschaft unter Witold Zagorski gefeiert.
In der Saison 2014/2015 sieht es für die Meisterschaft wesentlich besser aus als die Jahre zuvor. Als Legionäre stehen die Amerikaner Dorian Green und Billy McShepard für Gmunden unter Vertrag und die Swans dominieren die Spitze der Tabelle. Jedoch kommt es im Laufe der Saison immer wieder krankheits- oder verletzungsbedingt zu Ausfällen, was die Chancen auf einen Titel deutlich verringert. Trotzdem schafft man es bis ins Halbfinale, wo dann gegen den BC Zepter Vienna Schluss ist.
Einen sportlichen Erfolg kann Enis Murati beim All-Star-Day verbuchen: Als erster Gmundner holt er bei diesem Event die Trophäe im Three-Point Shootout mit nach Hause.
Nach dieser Saison beendet Florian Schöninger seine Laufbahn bei den Swans endgültig. Richard „Richi“ Poiger legt ebenfalls seine Profikarriere aufgrund von Rückenproblemen auf Eis und widmet sich dem Abschluss seines Sportbusiness Management Studiums. Auch Enis Murati verlässt die Swans für ein Jahr, um in Belgien sein Glück zu versuchen.
Anfang 2015 findet zum ersten Mal der inzwischen traditionelle Swansball statt. Neben dem gesellschaftlichen Treiben und dem Trubel auf dem Tanzparkett sind auch jedes Jahr die Showeinlagen des Tanzforum Pinsdorf ein Highlight. Gegründet wurde „Dancing with the Swans“ unter anderem von der Familie Steiner und Manfred Andessner.
Durch die vorangegangenen, eher erfolglosen Jahre ist man mit dem Budget für die Saison 2015/2016 etwas auf Sparflamme und möchte vor allem Eigenbauspieler der Swans fördern.
Chris O’Shea verlässt nach 12 Jahren den Traunsee, um Coach Matthias Fischer bei den Telekom Baskets Bonn als Ass. Coach zur Seite zu stehen. Seit 2003 war er Teil der Swansfamilie und lange Zeit als Nachwuchstrainer als auch als Ass. Coach der Bundesliga tätig. Auch für ein Basketballprogramm an den Schulen war er gemeinsam mit der langjährigen Funktionärin Eva Franke verantwortlich, die für ihn zu Familie wurde und den gebürtigen US-Amerikaner mit Zustimmung seiner Mutter „adoptierte“. (Für die Saison 2021/22 kehrt Chris wieder nach Österreich zurück, um für die Dukes aus Klosterneuburg als Headcoach zu arbeiten.)
Statt Kresimir Basic übernimmt von nun an Bernd Wimmer jun. das Zepter als Headcoach. Markus Pinezich wird neuer Ass. Coach. Beide starten mit wenig Erfahrung in ihrer Position in der höchsten Spielklasse Österreichs in die neue Saison.
Auch unter den Spielern gibt es Neuzugänge: In dieser Saison steht für die Swans erstmals Tilo Klette auf dem Parkett, der viele Jahre bei Lokalrivale Wels unter Vertrag stand. Als Routinier übernimmt er das Amt des Kapitäns, das er für die nächsten vier Saisonen innehat. Mit den Gmundner Nachwuchsspielern Thomas Buchegger und Niklas Deutsch sowie den Legionären Tre Johnson, Deveraux Manley und Jarvis Ray startet man in die neue Saison.
Leider trägt das angepeilte schnelle Umschaltspiel der beiden Neo-Coaches keine Früchte. Generell geht in dieser Saison nicht viel auf, das Spieljahr gestaltet sich als Lehrjahr für das neue Setup.
Wirtschaftlich hingegen geht die Rechnung auf, da man ohne teure Spieler im Kader auskommt. Mitte Jänner kommt Richard Poiger noch einmal als Verstärkung für die Swans zurück. So starten die Gmundner verbessert in die heiße Phase der Meisterschaft. Da dem Vorjahresmeister Güssing im April die Lizenz entzogen wird (der Verein wurde während der Saison zahlungsunfähig), ergattern die Schwäne sogar einen Platz in den Playoffs. Dennoch gibt es auch in dieser etwas ernüchternden Saison einen kleinen sportlichen Erfolg: Die Swans treffen im Viertelfinale auf den haushohen Favoriten aus Oberwart. Die Gmundner schlagen sich unerwartet wacker und erzwingen damit sogar ein entscheidendes fünftes Spiel in der Serie. Dieses kann zwar nicht gewonnen werden, dennoch ist man stolz auf die erbrachte Leistung der Schwäne. Niemand sonst forderte die Oberwart Gunners – die am Ende auch Meister wurden - so sehr wie Gmunden.
Trotz der durchwachsenen Saison setzt man den eingeschlagenen Weg fort und versucht, Fehler auszumerzen sowie neue Ideen umsetzen.
Nach einer harten Saison heißt es für den Routinier Matthias „Didi“ Mayer Abschied zu nehmen. Der Welser, der 633 ABL Spiele im Swansdress bestritt, war als Teil der Gmundner Mannschaft nicht mehr wegzudenken und auch unserer Ansicht nach „beständigster Österreicher“ der Liga.
Am 30. Juni 2016 stirbt Witold Edward Zagórski im Alter von 85 Jahren. Der gebürtige Pole war auch international ein „Basketballfachmann“ und in seiner Heimat eine Sportlegende. Als seine Karrierehöhepunkte sind unter anderem seine 14 Jahre als polnischer Nationalteam-Trainer zu erwähnen. Weitere Erfolge sind 9 Teilnahmen bei Europameisterschaften und 3 bei Olympischen Spielen. Über Wien kam „Zago“ dann nach Österreich und war seit 1982 für die Swans als Trainer sowohl in der Bundesliga als auch im Verein tätig. Sein selbsternannter Karrierehöhepunkt war, als er als Repräsentant seines Heimatlandes bei den Europameisterschaften 2009 in Polen den NBA Star Pau Gasol, der mit dem spanischen Team Europameister wurde, zum MVP küren durfte. Die Verdienste der Sportlegende werden sowohl in seiner Heimat als auch in Gmunden niemals vergessen werden.
Neuerungen in der Vereinsstruktur und 50 Jahre Swans
Richard Poiger, der gemeinsam mit Didi Mayer seine Karriere endgültig beendete, bleibt dem Verein als Funktionär erhalten. Am 1. Juli 2016 wird die SMG GmbH gegründet, die 100%ige Tochter des Vereins Basket Swans Gmunden ist. Somit steigt der ehemalige Profi ins Management ein und wird nach Harald Stelzer (der weiterhin als Vorstandsmitglied tätig ist) ein Jahr später Sportlicher Leiter.
Weiters steigt in diesem Jahr die Allianz als Namenssponsor aus, weshalb die Gmundner von nun an nicht mehr Allianz Swans sondern Basket Swans heißen. Eine weitere Neuerung ist der Fanclub „SwansAttacks“, der im Sommer 2016 ins Leben gerufen wird.
Ein Highlight der Vereinsgeschichte ist auf jeden Fall die Jubiläumsfeier „50 Jahre Swans“. Viele bekannte Gesichter reisen zu dieser besonderen Veranstaltung an, um mit den Mitarbeitern und Fans zu feiern. Unter anderem steht das „Spiel der Legenden“ auf dem Programm, bei dem einige ehemalige Bundesligaspieler in einem Match gegeneinander antreten. An Ehrengästen sind unter anderem Bob Gonnen mit Gattin Haja, Zac Bennet und Chris Chougaz anzutreffen. Der familiäre Charakter dieses Festes ist es auch, was den Verein ausmacht und wohl ein Alleinstellungsmerkmal der Swansfamilie ist.
In der Saison 2016/2017 kommen die zwei bekannten Gesichter Enis Murati und Alex Wesby an den Traunsee zurück. Um den Kader zu komplettieren, holt man den Litauer Povilas Gaidys und den Amerikaner Austin Steed nach Gmunden. Auch Toni Blazan wechselt von Fürstenfeld an den Traunsee. Die Jungschwäne Adrian Mitchell, Matthias Linortner und Lukas Schartmüller sollen immer mehr Verantwortung übernehmen und mit Simon Kasparet und Thomas Hieslmair soll Unterstützung aus den Jugendmannschaften nachrücken.
In dieser Saison erreichen die Swans das Halbfinale, wo dann aber gegen die Kapfenberg Bulls Schluss ist und die Gmundner somit in die frühzeitige Sommerpause geschickt werden.
Neben dem jährlichen Swansball findet am 14. März 2017 eine noch nie dagewesene Veranstaltung im Stadttheater statt. Bei "Musical Meets Basketball" wechseln die Spieler vom Spiel- auf das Tanzparkett und performen gemeinsam mit Barbara Theres Kugler (mit Freunden), Kutscher's Blues Band und dem Tanzforum Pinsdorf einige Nummern auf der Bühne.
In der Saison 2017/2018 ändert sich am Kader nicht viel, statt Austin Steed kommt Mitte der Saison Aaron Rountree nach Gmunden. Im Cupfinale belegen die Swans den zweiten Platz, Kapfenberg nimmt am Ende den Pokal mit nach Hause. In der Meisterschaft wird in der Liga dieses Jahr ein neues System ausprobiert, in dem man zwei Siege im Viertelfinale, drei Siege im Halbfinale und vier Siege im Finale verbuchen muss, um am Ende die Trophäe zu erhalten. Die Swans setzen sich souverän gegen Klosterneuburg und Traiskirchen durch. Im Finale sind die Kapfenberg Bulls jedoch abermals unüberwindbar. Die Finalserie endet mit 2:4 und die Swans werden Vizemeister, was das letzte Mal 2012 gelang.
Am 1. August 2018 stirbt das Swans Urgestein Hannes Wicke nach kurzer, schwerer Krankheit. Mit ihm geht der Swansfamilie nicht nur ein „Oberfan“ verloren, sondern auch ein langjähriges Mitglied des Vorstands und einer der Gründer des Sun&Fun-Tuniers, das jährlich im Sommer stattfindet. Das Tunier, zu dem Basketballfreunde von nah und fern gerne anreisen, wurde von Elisabeth Varga, Elisabeth Katzenhofer und Hannes Wicke 2001 ins Leben gerufen und bis 2011 von diesem Trio weitergeführt. Nach einer längeren Pause wurde die Organisation des Tuniers im August 2017 von Kathi Wiesenberger, Thomas Nestraschil und Clemens Staudinger wieder aufgenommen und bis heute fortgesetzt.
In der Saison 2018/2019 kommen die drei US-Amerikaner Torrion Brummitt, Devin White und Chance Murray an den Traunsee. Ende März wird Milovan Draskovic verpflichtet, der Tilo Klette wegen einer Knieverletzung ersetzen soll. Aus den Reihen des Nachwuchses schließen sich Mateo Hofinger, Mathias Diemer und Marco Rakic dem Team an.
2018 wird im Nachwuchsbereich eine vertiefende Zusammenarbeit zwischen den Swans und den VKL Vikings besiegelt. Fortan spielen die Clubs österreichweit mit gemeinsamen Mannschaften unter dem Titel LZ Salzkammergut, oberösterreichweit tritt man getrennt auf. Damit soll auf längere Sicht eine Bündelung der Kräfte gewährleistet werden.
In diesem Jahr scheint sich in der Bundesliga die vorangegangene Saison zu wiederholen. Erneut verlieren die Swans den Cup an die Bulls. Auch der Supercup geht an die starke Mannschaft aus Kapfenberg. In der Meisterschaft kehrt man zum ursprünglichen System der Best-of-Five-Serie zurück. Doch auch in diesem Jahr sind die Bulls nicht zu schlagen. Mit einem „Sweep“ holen sie sich den Meisterschaftspokal, die Swans gehen wiederholt als Vizemeister vom Platz.
Im Laufe dieses Jahres legt auch die Hallensprecherlegende Peter Zemann das Amt nieder. Seit den 80er Jahren war seine Stimme in der Halle zu hören und er kommentierte über die Jahrzehnte so gut wie jedes Spiel. Nach seiner verdienten „Pensionierung“ übernimmt für ihn Siegfried „Siggi“ Passek das Mikro.
Im selben Jahr gelingt den Herren beim 3x3 ein unglaublicher Erfolg. Zum ersten Mal qualifizieren sie sich für die 3x3-Europameisterschaften. Im ersten Spiel gegen das Team aus Lettland (welches die Nummer 2 der Welt ist) gewinnen die Österreicher sensationell mit 18:16 nach Verlängerung. Die WM-Debütanten erreichen sogar das Viertelfinale. Da ist es dann zwar gegen Frankreich vorbei, jedoch kann man auf diese Errungenschaft unglaublich stolz sein und darauf aufbauen. Mit von der Partie sind die zwei Gmunder Spieler Toni Blazan und Matthias Linortner, was den Erfolg noch einmal schöner macht.
In der Saison 2019/2020 steht ein Trainerwechsel an. Nach vier Jahren als Headcoach der Bundesliga und 38 Jahren im Verein verlässt Bernd Wimmer jun. die Swans. Für das darauffolgende Jahr wechselt er zum Österreichischen Basketballverband und hat unter anderem die Position des Ass. Coaches des österreichischen Nationalteams inne. Auch Markus Pinezich verlässt die Swans mit der Absicht, Headcoach zu werden. Mitte der kommenden Saison kann er in Traiskirchen die gewünschte Position bei seinem Stammverein in Traiskirchen übernehmen. Er stand ebenfalls vier Jahre als Ass. Coach an der Seitenlinie und war darüber hinaus auch als Trainer des Nachwuchses aktiv.
Für die Nachbesetzung der Trainer-Position wird der Finne Anton Mirolybov engagiert, der zuvor bereits mehrere Jahre als Headcoach unter anderem in Finnland, Deutschland und Luxemburg fungierte und somit einiges an Erfahrung mitbringt. Ihm wird der junge Aleksi Koskinen zur Seite stehen, der ebenfalls aus Finnland kommt. Zuvor war der 27-jährige Ass. Coach beim finnischen Verein Nokia.
Nach vier Jahren bei den Swans wird der Vertrag von Tilo Klette nicht verlängert. Für ein Jahr geht er zurück zu seinem Heimatclub Wels, danach beendet er seine Profikarriere. Nach ihm wird Enis Murati neuer Kapitän der Gmundner.
Neben den beiden Amerikanern Jordan Loveridge und Javion Ogunyemi findet auch ein Österreicher einen neuen Platz im Gmundner Kader. Benedikt Güttl wechselt von den Traiskirchen Lions, wo er seine letzten acht Bundesligasaisonen unter Vertrag stand, an den Traunsee.
Aus dem Nachwuchs des LZ Salzkammergut steigt Savo Blagojevic in den Bundesligakader auf.
Da sich Matthias Linortner während der Saison eine Knieverletzung zuzieht, wird an seiner Stelle der schwedische Nationalteamspieler Charles Barton Jr. verpflichtet.
Wie auch schon im Jahr zuvor geht der Supercup an die Kapfenberg Bulls. Lange Zeit ist das Spiel ausgeglichen, doch gegen Ende übernehmen die Bulls die Führung und die Swans verlieren das Spiel um die Trophäe mit 60:68. Auch den Cup nehmen die Bulls mit in die Heimat – zum vierten Mal in Folge.
Ein sportliches Highlight für die Swans ist in dieser Saison der Alpe Adria Cup, bei dem sie 5 von 6 Spielen gewinnen, somit sensationell Gruppenerster werden und sogar bis ins Semifinale aufsteigen. Dort trifft man auf den BK Decin aus Tschechien und scheidet daraufhin mit zwei Niederlagen aus. Dennoch kann man auf das Erreichte sehr stolz sein – wer hätte zu Beginn der Saison gedacht, überhaupt so weit zu kommen.
Mitte März 2020 wird die laufende Saison von Führungsmitgliedern des Österreichischen Basketballverbandes und der BSL aufgrund der Entwicklungen von Covid-19 für beendet erklärt. Somit wird die Saison ohne Meister abgeschlossen. Nun heißt es, die finanzielle Lücke, die durch die Situation natürlich entsteht, möglichst gering zu halten.
Aus dem Gmundner Nachwuchs und dem LZ Salzkammergut kommen für die Saison 2020/2021 Thomas Buchegger und Marko Blagojevic in den Kader. Außerdem wird der Welser Petar Nemcec an den Traunsee geholt, der zuvor in Eisenstadt unter Vertrag stand. Als Verstärkung unter dem Korb wird der Finne Daniel Dolenc verpflichtet.
Wer in dieser Saison nicht mehr für die Swans am Parkett stehen wird, ist Matthias „Matze“ Linortner, der sich nach seiner Knieverletzung dazu entschloss, sich dem österreichischen 3x3 Kader anzuschließen und den Erfolg, den er bereits mit dem 3x3-Nationalteam feiern durfte, weiter auszubauen.
Um ihn zu ersetzen, kommt Mitte Oktober der Amerikaner Stephon Jelks an den Traunsee, der, wie sich im Laufe der Saison herausstellt, auch eine wichtige Rolle als Energizer übernimmt.
Ende 2020 legt Bernd Wimmer sen. seine Arbeit im Verein nieder und geht in die wohlverdiente Basketball-Pension. Mit seiner A-Lizenz hat er bereits von der Bundesliga bis zum Nachwuchs einige Mannschaften trainiert und dadurch auch diverse Erfolge gefeiert. Seit 1971 war er den Swans, damals als Bundesligatrainer, treu. Eine weitere Errungenschaft ist das Basketballcamp, das seit Jahren (das erste Mal 1976!) in Zell am See stattfand und immer heiß begehrt war. Leider soll mit seinem Ruhestand auch dieses nicht mehr zustande kommen. Sicher ist jedoch, dass das Camp und auch Bernd selbst vor allem bei den NachwuchsspielerInnen immer in sehr guter Erinnerung behalten werden wird.
Durch eine weitere schwere Knieverletzung von Thomas Hieslmair, die nicht nur seine Saison, sondern auch seine Profikarriere beenden soll, ist es notwendig, einen Ersatz für ihn zu finden, der unter dem Korb aushelfen kann. Daraufhin wird Anfang des Jahres 2021 der 210 cm große Daniel Köppel an den Traunsee gelotst, der in Basketballkreisen als Talent für die Zukunft gehandelt wird. Er soll die Swans in den künftigen 2 ½ Saisonen unterstützen.
Ein weiterer Neuzugang, Jaylon Tate, kommt Ende Jänner aus den USA an den Traunsee, um die Point Guards zu entlasten.
Die Saison selbst gestaltet sich, vor allem für die Organisation, schwierig. Die Auflagen, unter denen die Spiele stattfinden können, ändern sich immer wieder und folglich sind Fans nur bei den ersten drei Heimspielen zugelassen. So werden die Spiele größtenteils nur via Livestream für Zuschauer zugänglich.
Ein weiteres Mal gehen die Swans im Cupfinale nicht als Gewinner vom Platz, diesmal können sich die Oberwart Gunners die Trophäe sichern. Obwohl die Gmundner eine kontinuierlich starke Performance abliefern, können die Gunners das Spiel noch im letzten Viertel drehen. Das haben sie vor allem einer extrem starken Leistung von Quincy Diggs zu verdanken, der den Sieg quasi im Alleingang holt und von den Swans nicht mehr zu stoppen ist. Somit geht der Cup-Titel mit 84:74 an das Team aus dem Burgenland.
Der lang ersehnte Traum geht in Erfüllung...
In der Meisterschaft können sich die Schwäne im Viertelfinale gegen Graz und im Halbfinale gegen Oberwart dursetzen. Wie schon 2018 und 2019 steht man mit Kapfenberg im Finale. Diesmal will man jedoch nicht wiederholt ohne den Pokal nach Hause gehen – die Swans sind heiß auf den Titel. Fest steht, dass es einiges an Teamleistung und einer Steigerung besonders in der Defensive brauchen wird, um die starken Bulls in der Serie schlagen zu können. Mit dem Heimvorteil in der Tasche geht es in Gmunden aufs Parkett. Während des gesamten Spiels sind die Gäste einmal mehr einmal weniger Punkte voran, der Abstand kann zwar verkürzt, aber nie ganz aufgeholt werden. Mit einem knappen 86:80 gehen die Kapfenberger, auch aufgrund einer hohen Dreierquote, in der Serie 1:0 in Führung.
Zum zweiten Spiel reisen die Schwäne nach Kapfenberg an, man möchte einen starken Auftritt voller Selbstvertrauen hinlegen und ist bereit für eine Revanche. Mit einer guten Defense und mehr Aggressivität können die Gmundner die Bulls auf Abstand halten und zwischenzeitlich sogar auf +15 Punkte davonziehen. Durch gutes Teamplay kann man diesen Vorsprung über das gesamte Spiel behaupten. Mit einem 83:65 Sieg holen die Swans den Heimvorteil wieder zurück an den Traunsee.
Mit einem Gleichstand in der Serie geht es also in Gmunden in Spiel Nummer 3. Man hofft sehr, dass die Swans dieses Heimspiel gewinnen, andererseits würde es sehr schwer werden, in Kapfenberg erneut einen Sieg zu erringen. Fest steht, dass es ein hart umkämpftes und auch mental anspruchsvollen Duell werden wird. Die Swans können direkt an ihre Leistung aus Spiel 2 anknüpfen und gehen mit einer komfortablen Führung in die zweite Halbzeit. Im Laufe des dritten Viertels nehmen die Gäste jedoch an Fahrt auf. Noch dazu sind einige Gmundner mit Foulproblemen belastet. So geht es mit nur mehr zwei Punkten Vorsprung ins Schlussviertel. In den letzten 10 Minuten gibt es immer wieder Führungswechsel. Gerade als es so aussieht, als könnte man einen drei-Punkte-Vorsprung über die Schlusssirene retten, gelingt den Kapfenbergern mit einem Dreier durch Krstic der Ausgleich – es geht in die Overtime. Vorerst gehen die Gäste in Front, der Spielstand kann aber durch eine gute Defense 1:22 vor Ablauf der Uhr wieder gedreht werden. Plötzlich übernimmt Daniel Friedrich aus dem Nichts das Spiel und führt die Swans im Alleingang mit einem Steal und einem Dreier spektakulär zum Sieg. Er allein macht in den letzten 110 Sekunden sensationelle 11 Punkte! Am Ende dieses Krimis steht es 109:98 für Gmunden, was die Mannschaft in der Serie 2:1 in Führung bringt.
Mit dem vierten Spiel in Kapfenberg haben die Schwäne die Möglichkeit, den Sack zuzumachen, klar ist aber, dass sich die Bulls auf keinen Fall geschlagen geben werden. Dennoch stehen die Karten für die Swans sehr gut – in dieser Saison hat man in Kapfenberg noch kein Spiel verloren.
Wie auch im vorherigen Spiel in der Heimat können die Gmundner mit einem großen Vorsprung davonziehen. Jeder Spieler liefert eine phänomenale Leistung ab. Hervorzuheben ist eine sensationelle Szene, in der der gegnerische Center Justin Briggs (208 cm) bei dem Versuch, einen Offensivrebound per Dunking zu verwerten, vom wesentlich kleineren Jaylon Tate geblockt wird. Zur Halbzeit haben die Swans sensationelle 61 Punkte erzielt. Der erste Teil des Kraftaktes scheint vollbracht. Da gegen Ende des Spiels zwei Gmundner Spieler erneut Foulprobleme haben, kann man in der Defense nicht mehr ganz so aggressiv zu Werke gehen wie zuvor. In den letzten Minuten kommen die Kapfenberger nochmal ein wenig in Fahrt, dieser Run kommt jedoch zu spät. Ungefährdet können die Swans die Zeit herunterspielen, bis die Schlusssirene den Sieg besiegelt.
Durch starke Einzelleistungen kombiniert mit einer aggressiven Defense und gutem Teamplay gewinnen die Swans das vierte Finalspiel mit 90:83. Ein wunderbarer Anblick bietet sich den Fans zuhause vor den Fernsehern, als sich die Spieler jubelnd und auch weinend in die Arme fallen. Gmunden wird somit zum 5. Mal nach 2005, 2006, 2007 und 2010 österreichischer Meister. Enis Murati wird hochverdient MVP und auch MVAP (Most Valuable Austrian Player). Benedikt Güttl wird nach seiner defensiven Meisterleistung (vor allem in der Finalserie) zum „Defensive Player Of The Year“ gewählt. Anton Mirolybov erhält den Titel „Coach Of The Year“.
Die Meisterfeier kann zur Freude der Fans am 21. Mai am Stadtplatz in Gmunden stattfinden.
Die Zeit nach dem 5. Meistertitel
Für die Saison 2021/2022 ist der Kader zu Beginn soweit komplett. Anton Mirolybov und Aleksi Koskinen bleiben als Trainerteam erhalten und auch Daniel Friedrich und Toni Blazan haben ihre Verträge um zwei weitere Jahre verlängert. Die Jungschwäne Mateo Hofinger und Petar Nemcec bleiben ebenfalls an Bord. Weitere Nachwuchsspieler werden ebenfalls in die Bundesliga nachrücken. Auch Benedikt Güttl, Lukas Schartmüller, Daniel Köppel und Stephon Jelks kehren an den Traunsee zurück. Darüber hinaus ist mit den beiden Amerikanern C.J. Anderson und Branden Aughburns schon für Unterstützung aus Übersee gesorgt. Ab Mitte Jänner trägt auch der ehemalige Gmundner und Nationalteamspieler Carlos Novas Mateo erneut das Dress der Swans.
Leider verlässt der Kapitän Enis Murati das Schiff und macht sich auf zu neuen Chancen in die Bundeshauptstadt. Seit 2006/2007 war er für Gmunden im Einsatz (diese Zeit wurde nur von einem Auslandsjahr in Belgien unterbrochen) und somit eines der Gesichter des Gmundner Basketballs des letzten Jahrzehnts.
Nach über 10 Jahren betreten die Swans diese Saison auch wieder offiziell internationales Parkett. Im FIBA Euro Cup finden die Hauptbewerbe nach den Qualifikationsrunden im Oktober statt. Nach dem Alpe Adria Cup, bei dem man sogar das Halbfinale erreichte, möchte man auch diesmal eine starke Performance abliefern. Dafür wird aufgrund einer Verletzung von Daniel Friedrich kurzfristig der US-Amerikaner Kahron Ross ins Team der Schwäne geholt.
Ende September treffen die Swans im ersten Spiel der Qualifikation auf den nordmazedonischen Club KK Kumanovo, der souverän mit 83:60 besiegt werden kann. Gegen Donar Groningen ist die internationale Reise dann jedoch leider schon zu Ende. Die Gastgeber gewinnen die Partie ungefährdet mit 80:53. Dennoch ist es eine gute Leistung der Swans, die erhobenen Hauptes zurück in die Heimat fliegen können.
Beim Spiel zum Saisonauftakt lassen es die Schwäne noch einmal richtig krachen. Zum achten Mal gewinnen die Gmundner den Supercup. Nach einem intensiven Spiel können die Gegner aus Oberwart den Gastgebern die Trophäe nicht mehr nehmen. Mit einem 82:61 holen die amtierenden Meister den ersten Titel der Saison.
Im Cup-Final-4 sind die Schwäne in diesem Jahr leider nicht erfolgreich. Nach mehreren Corona-Fällen scheiden sie ersatzgeschwächt mit 90:101 gegen den Favoriten BC Vienna aus, die sich am Ende auch die Trophäe sichern können.
Am 22. Jänner 2022 stirbt Hugo Schaller nach langer, schwerer Krankheit. Seit er 1971 zum damaligen Landesligaverein Union Gmunden gestoßen war, hat er wesentlich zum Aufstieg zu einem Spitzenclub beigetragen und ist damit auch einer der Väter des Gmundner Basketballs. Bis zu seiner Pensionierung war er jahrzehntelang in verschiedenen Vorstandspositionen tätig.
2021/22 können sich die Swans in den Playoffs der Meisterschaft zuerst gegen Wels mit 3:1 und dann gegen Oberwart mit einem „Sweep“ durchsetzen. Im Finale trifft man auf die heuer neu formierte Mannschaft aus Wien (GGMT Vienna), die in dieser Saison als beinahe unbesiegbar gilt. Nach zwei Niederlagen können sie Schwäne in Spiel 3 nochmal den Sieg erringen und so zeigen, dass die Wiener auch geschlagen werden können. In Spiel 4 machen die Hauptstädter dann aber den Sack zu und gewinnen die Trophäe in Gmunden mit einem klaren 86:60 Sieg. Gmunden kann seinen Meistertitel vom Vorjahr also nicht verteidigen und geht als Vizemeister vom Platz. Daniel Friedrich wird verdienterweise zum MVP und auch MVAP gekürt.
Triple-Saison 2022/23!
Für die Saison 2022/2023 werden die drei US-Amerikaner Zach Charles, Dominic Green und Urald King, sowie der Brite Dwayne Lautier-Ogunleye an den Traunsee geholt. Mit Simon Hintenaus und Luis Streitberger kommen darüber hinaus zwei weitere junge Österreicher nach Gmunden.
Auch außerhalb des Spielfeldes tut sich im Sommer 2022 enorm viel. Ab dieser Saison steigt OCS International Group geführt von Ex Gmunden Spieler Christian Thurner, welcher den Swans auch schon letzte Saison finanziell zur Seite stand, auch als Namenssponsor ein. Somit trägt man nun den Namen OCS Swans Gmunden. Durch das Sponsoring ist es den Swans unter anderem möglich, am internationalen Bewerb teilzunehmen.
Nicht nur das – auch die Halle in Gmunden bekommt einen neuen Namen. Nach 10 Jahren Volksbank Arena platziert sich nun die Raiffeisenbank als Namensgeber und ab sofort spielen somit die OCS Swans Gmunden im Raiffeisen Sportpark.
Gleich im ersten regulären Spiel der Saison zeigen die Schwäne, wie stark sie diese Saison sind und bezwingen den amtierenden Meister Wien im Supercupspiel. Nach einem wahrlichen Offensivspektakel behalten die Schwäne bis zum Schluss die Nerven und gewinnen den Supercup mit 95:92. Direkt im Anschluss an 2021 sichern sich die Gmundner somit auch in diesem Jahr die erste Trophäe der Saison.
International steht für diese Saison viel auf dem Programm. Zunächst nimmt man an der Qualifikation der Basketball Championsleague teil, gegen Sadam Pärnu (Estland) kann man einen knappen 82:80 Sieg einfahren, wohingegen man sich gegen die Bakken Bears (Dänemark) 65:83 geschlagen geben muss. Somit endet die Reise in der Champiosleage. Jedoch ergattern die Schwäne dadurch einen Platz beim FIBA Europe Cup, welcher ein weiteres Highlight dieser Saison darstellt und die Swans treten folglich erstmals in der Vereinsgeschichte in einer FIBA Gruppenphase an. Man ist mit den Antwerpen Giants (Belgien), Gaziantep (Türkei) und Hapoel Haifa (Israel) in einer sehr starken Gruppe, welche alle in Ligen anzusiedeln sind, die über der österreichischen stehen. Dennoch schlägt man sich in jedem Spiel gut und kann sogar sensationellerweise in Antwerpen einen 90:87 Sieg gegen die Giants und einen 83:75 Heimsieg gegen Gaziantep einfahren. Trotz dessen scheiden die Schwäne in dieser Phase aus dem Bewerb aus. Auf den Ausgang dieses internationalen Abenteuers kann man aber sehr stolz sein.
Eine weitere Errungenschaft dieser Saison ist das Cup Final 4. Hier fährt man gegen die Gastgeber Oberwart im Semifinale einen souveränen 81:62 Sieg ein. Im Finale tritt man dann gegen den UBSC Graz an, welcher überraschenderweise den Titelfavoriten Wien mit einem dramatischen Schlussspurt im Semifinale besiegte . In einem typischen Finalspiel legten die Swans in der 2. Hälfte zu und konnten nach 11 Jahren den Cup wieder an den Traunsee holen. Toni Blazan, der einen wichtigen Beitrag zum 73:67 Sieg leistete, indem er in der entscheidenden letzten Phase mit einem 3er den Deckel drauf machte, wird zum MVP gewählt.
Auch in der Meisterschaft läuft es wie am Schnürchen. Im Grunddurchgang und in der Platzierungsrunde (32 Spiele) muss man lediglich fünf Niederlagen einstecken, drei davon in einem - aufgrund des Europacups - reiseintensiven November, wo man zwei Mal in der Overtime und einmal mit -1 verliert. Das letzte Spiel der Platzierungsrunde setzt dem Ganzen die Krone auf, indem man in einem proppevollen Raiffeisen Sportpark den größten Konkurrenten Vienna besiegt und so im letzten Moment noch den 1. Platz in der Tabelle erringt. In den Playoffs kämpfen sich die Schwäne gegen die Kapfenberg Bulls (3:1) und dann gegen die Flyers Wels (3:2) bis ins Finale durch. Wohl noch lange unvergessen bleibt hier Spiel 5 gegen die Flyers in einer seit über einem Jahrzehnt erstmal ausverkauften Halle. Dort kommt es auch zum erwarteten Aufeinandertreffen der beiden besten Teams der Saison, mit GGMT Vienna. In einem ersten fulminanten Spiel nach nur einem Tag Pause der Swans können die Gmundner den Heimvorteil nutzen und lassen sich nicht einmal von den verschwundenen / gestohlenen Heimdressen abhalten. In Spiel 2 können die Wiener dann die Serie wieder ausgleichen. In einem äußerst gut gefüllten heimischen Raiffeisen Sportpark kann man daraufhin wieder einen Sieg erringen. Zum Spiel 4 in Wien reisen sage und schreibe 300 Fans nach Wien. Was für eine unglaubliche Stimmung! In diesem hält die Mannschaft von Headcoach Anton Mirolybov nicht mal ein kaputter Schuh von Toni Blazan bereits im 2. Viertel auf, der kurzerhand mit Schuhen eines Mitspielers weiterspielt.
In einer hoch intensiven Partie ist es ein Spiel bis in die Schlussminute auf Augenhöhe, bei dem die Swans dann schlussendlich den Sieg (83:79) und somit den sechsten Meistertitel davontragen. Zum Liga-MVP wird Urald King gekürt, Daniel Friedrich erringt die Trophäe des Finals-MVP. Zum bereits dritten Male wird Benedikt Güttl Defensive Player of the Year und zum zweiten Mal Anton Mirolybov Coach of the Year.
Damit geht die Saison 2022/23 als die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte ein: erstmalig konnte das Triple innerhalb einer Saison eingefahren werden, noch nie wurden weniger Niederlagen im Grunddurchgang bzw. in der Platzierungsrunde kassiert und eine äußerst starke Europacupsaison gab es auch noch obendrauf.
In der Saison 2023/24 stehen Umstrukturierungen an und es werden einige neue und vor allem junge Spieler an den Traunsee geholt. In diesem Jahr ist das Team sehr multikulturell aufgestellt. Aus Übersee kommen Trey Moses (USA) und Patrick Emilien (CAN). Weitere Verpflichtungen aus Europa sind Orri Gunnarsson (ISL), Vuk Zivanovic (SRB) und Samuli Nieminen (FIN), der nun statt Alexi Koskinen als Assistant Coach fungiert. Jakob Lohr kommt von den Timberwolfes in den Kader.
Wie auch im Vorjahr können die Schwäne den ersten Titel der Saison direkt für sich verbuchen. Im Supercup Spiel schlagen sie den BC Vienna mit 82:77 in der Heimhalle. Somit gewinnen die Swans an diesem Tag ihren 10. Supercuptitel.
Im Cup haben die Gmundner jedoch kein Wörtchen mitzureden. Sie scheiden gegen Kapfenberg bereits im Achtelfinale aus.
In den Playoffs geht es gegen die Gunners aus Oberwart ins Viertelfinale. Das erste Spiel können die Schwäne gewinnen, die drei darauffolgenden Siege gehen aber an das gegnerische Team, wodurch die Swans sich sehr früh aus der Saison verabschieden müssen. Einen letzten Lichtblick hat diese Saison jedoch: Daniel Friedrich wird zum zweiten Mal in seiner Karriere zum Most Valuable Austrian Player (MVAP) gewählt. Den Titel des Defensive Player of the Year kann ein weiteres Mal Benedikt Güttl für sich beanspruchen und dies bereits zum vierten Mal.
Die (Erfolgs)Geschichte der Swans geht weiter. Wir werden sie für Sie aufschreiben! Fortsetzung folgt…
© Benedikt Kienesberger, Eva Franke, Saskia Wiemann (mit Unterstützung von Hannes Kienesberger, Richard Poiger, Rudi Steiner, Harald Stelzer, Harald Wiemann)