Wels fand etwas besser in die Partie. Vor allem aus dem Fast-Break heraus attackierten die Flyers gut den Korb und konnten mit 9:4 in Führung gehen. Gmunden gelang es einfach nicht, aus Fehlwürfen heraus den Ball zu stoppen. Doch auch die Swans stellten die Verteidigung der Gäste auf die Probe. Sie suchten in nahezu jedem Angriff den Zug zum Korb und Wels bekam die Zone anfangs gar nicht in den Griff. Es war eine enge Partie mit Anzeichen eines High-Score Games. Nach sieben Minuten stand es bereits 21:22. Doch je länger das Spiel dauerte, umso mehr stabilisierte sich die Defense beider Mannschaften. Erst kurz vor Ende des ersten Viertels waren die Schwäne erstmals in Führung und mit 26:25 ging es in die Pause.
Jaylon Tate sorgte gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts für ein Highlight. Sein Wurf aus der Mitteldistanz fand, trotz eines Fouls, den Weg in den Korb und er komplettierte mit einem erfolgreichen Freiwurf das Drei-Punkt-Spiel. Wels Coach Waser konnte mit der Defense seines Teams nicht zufrieden sein. Zu oft entwischten den Flyers ihre Gegenspieler nach einem simplen Back-door-cut. Stephon Jelks konnte so das eine oder andere Mal gut in Szene gesetzt werden. Christian Von Fintel zeigte wenig später dann auch, dass er das kann. Doch die Swans setzten sich dennoch immer weiter ab. Vor allem die gute Arbeit am Rebound machte sich hier bemerkbar. Bester Mann der Swans war Daniel Friedrich. Mit insgesamt 18 Punkten in der ersten Hälfte war er maßgeblich an der dann doch komfortablen 53:39 Führung beteiligt.
Wels kam defensiv viel aggressiver aus der Kabine zurück. Man versuchte es zwar nicht dauerhaft mit einer Full-Court-Press-Defense, nahm die Gegenspieler aber wesentlich früher auf. Doch die Probleme blieben dieselben. Wieder einmal war es Stephon Jelks, der komplett alleine gelassen wurde und sehenswert über Davor Lamesic dunkte. Es gelang den Swans jedoch nicht, sich weiter abzusetzen und das trotz einer guten Offense, denn auch den Gastgebern unterliefen Fehler. Wels kam immer näher heran. Nach einem Dreier von Von Fintel trennten die beiden Teams nur noch vier Punkte. Zudem hatte Gmunden mit Foulproblemen ihrer Big-Men zu kämpfen. Sowohl Köppel als auch Jelks hatten bereits vier Fouls und bei einem Stand von 72:69 könnte das noch entscheidend werden.
Wenig später beging auch Daniel Dolenc sein viertes Foul, beim Versuch Von Fintel zu blocken. Die Begegnung blieb total ausgeglichen. Runs gab es bis zu diesem Zeitpunkt kaum. Meist fanden beide Teams prompt eine Antwort auf den letzten Angriff des Gegners, es war ein regelrechtes Hin und Her. Doch gegen Ende fing das Welser Wurfhändchen etwas an zu zittern. Diese Schwächephase der Flyers Offense nutzten die Schwäne gut aus, um den Abstand immer größer werden zu lassen. Allerdings ließ man einige Freiwürfe liegen und verpasste so die Vorentscheidung. Dennoch spielten es die Swans dann souverän zu Ende. Nur einmal gab man nach dem hohen Druck der Flyers Defense den Ball ab. Am Ende gewannen die Gmunden Swans knapp mit 93:88 und bleiben damit Tabellenführer der bet-at-home Basketball Superliga.
Fazit:
Offensiv gibt es nichts am Gmundner Spiel auszusetzen. Einzig die vergebenen Freiwürfe hätten böse enden können, denn vor allem in knappen Spielen sind solche Kleinigkeiten oft entscheidend. Auch an der Transition-Defense der ersten fünf Minuten muss man lernen, denn hier kamen die Flyers viel zu einfach zu schnellen Punkten.
Wie schon öfter in dieser Saison präsentierte sich Daniel Friedrich ganz stark. Er übernimmt in der Abwesenheit von Enis Murati immer mehr Verantwortung und war mit 24 Punkten bester Scorer für die Swans. Auch Stephon Jelks wird ein immer größerer Faktor im Gmundner Spiel. Ein weiteres Double-Double mit 21 Punkten und 14 Rebounds zeigt, welchen Einfluss er mittlerweile in einer Partie hat.
Endstand: 93 : 88 (26:25, 53:41, 72:69) für Gmunden
Für Gmunden: Friedrich 24, Jelks 21 (14 Reb.), Güttl 14, Blazan 12, Tate 11, Dolenc 6, Schartmüller 3, Köppel 2
Für Wels: Von Fintel 25, Lamesic 23, Ray 12, Jakupovic 9, Awosika 7, Razdevsek 5, Tepic 4, Waser 2, Rimsa 1