UBSC Graz – Swans 91:96 n.V. (20:20, 38:39, 55:65, 78:78)
Die Swans kommen wegen diverser Staus auf der Phyrrnautobahn mehr als 1 Stunde zu spät an, Graz akzeptiert fair, dass das Spiel um 30 Minuten später angepfiffen wird.
In den ersten 4 Minuten scheinen die Gmundner auch noch im Bus zu sitzen, verwerfen so ziemlich alles und liegen 2:8 zurück. Dann fängt man sich endlich, kommt durch einen Wesby-Dreier auf 8:8 heran, kann aber weiterhin Maresch überhaupt nicht in den Griff bekommen. Der scort munter weiter, hält sein Team bis 16:14 weiter in Front, erst Ojo und Klette können die Swans erstmals 20:18 in Front werfen. Maresch sorgt aber mit 2 Freiwürfen für den erneuten Ausgleich, der letzte Dreier von Mitchell sitzt zwar, die Refs entscheiden aber, dass der Wurf knapp nach dem Viertelsignal abgefeuert wurde.
Zu Beginn des zweiten Viertels sorgt vor allem Tilo Klette dafür, dass die Swans rasch 28:20 führen. Bis 32:24 scheint nun das Werkel endlich zu laufen, ehe auf Seiten der Swans wieder eine dreiminütige Korbflaute einsetzt. Maresch und von dem gut gemanagt HAsenburger bringen die Grazer wieder 33:32 in Front, erst Ojo mit einem Dreier kann diesen Negativrun der Swans stoppen. Bis zur Halbzeit wechselt die Führung aber mehrmals , Klette sorgt für den letzten Korb und die hauchdünne Pausenführung der Swans. 24 der 38 Grazer Punkte scort alleine Maresch, die Swans agieren mit viel zu wenig Intensität und wirken offensiv richtig mau.
Trotz einer ziemlich heftigen Kabinenansprache von Coach Wimmer ändert sich am Spielverlauf auch im 3. Viertel lange nichts: Kaum ist man ein paar Punkte vorne, versemmelt man wieder unnötig die Kugel, findet gegen die Zonendefense der Grazer wenig Mittel. Dazu noch ein technisches Foul gegen den bis dahin schwachen Murati, Graz kann so wieder zum 54:54 ausgleichen. Erst in der Schlussminute gelingen 2 Steals, die durch Blazan und Ojo in eine 62:55 Führung umgemünzt werden können. Als dann Ojo auch noch einen Dreier folgen lässt, scheint das Spiel in die für die Swans richtige Richtung zu laufen.
Im Schlussabschnitt kann sich Domitner zweimal hintereinander aus dem Pick&Roll durchsetzen, verkürzt auf 67:63. Klette und Murati stellen aber wieder auf 70:63, aber irgendwie ist der Swans-Spielfluss in der Offense weiterhin nicht gegeben. Graz kommt sukzessive wieder heran, als dann Richter mit einem Dreier sogar wieder die 73:72 Führung zurückholt, brennt erneut der Hut. Maresch baut wenig später sogar auf 76:73 aus und erst ein Gewaltdreier von Murati bringt die Swans 20 Sekunden vor dem Ende wieder auf 78:78. Den letzten Angriff verwirft Graz, daher Overtime.
Die beginnt mit einem falschen Ballbesitz, Graz geht durch Brcina erneut in Front. Aber Murati gleicht postwendend aus, die Swans kassieren aber durch Richter den nächsten Dreier zum 80:83. Gaidys und Ojo sorgen fürs 84:83 der Swans, Krivokapic kann nur einen Freiwurf zum Ausgleich verwerten. Wesby und Ojo halten die knappe Führung für die Swans, dann wird Gaidys unsportlich beim Fastbreak gefoult, die Refs geben aber „nur“ 2 Würfe. Gaidys trifft den ersten, holt nach dem verworfenen zweiten aber den Offensivrebound, in der folgenden Offense wird Ojo gefoult. Auch der trifft nur den ersten Freiwurf zum 90:86. Maresch wird ebenfalls gefoult, trifft beide Freiwürfe zum 90:88. Im Gegenzug ein rasches Foul an Murati, auch der behält die Nerven zum 92:88. Graz nimmt 17 Sekunden vor dem Ende ein Timeout und schmeisst den Ball beim Einwurf weg!! Wieder wird Murati gefoult, wieder trifft der beide Freiwürfe zum 94:88. Maresch sorgt mit einem Wahnsinnsdreier nochmals für Spannung, nun nehmen die Swans 10 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Der Ball landet bei Friedrich, der wird ebenfalls rasch gefoult, trifft auch beide Freiwürfe zum 96:91, das wars.
Fazit: Auch in einem bedeutungslosen Spiel kann man nicht mit halber Kraft spielen, das geht auch gegen einen ambitionierten Tabellennachzügler ins Auge. Wenn dann auch noch Maresch mit 41 Punkten und 10 Assists einen Übertag hat, ist es doppelt schwierig, einen Sieg einzufahren.
Immerhin konnte man in der Overtime den Ernstfall proben, man sollte aber eine zuvor schon klare Führung nicht mehr aus der Hand geben, ja sogar noch gehörig zittern müssen, um überhaupt noch in die Overtime zu kommen.
Die statistischen Werte waren insgesamt nicht einmal so schlecht, man gewann das Reboundduell klar, hatte für Swans-Verhältnisse wenig Turnover und auch die Wurfquote vom Zweipunktebereich war passabel. Schlecht dafür die Freiwurfbilanz, erst in der Overtime konnte man da die Treffsicherheit entscheidend verbessern.
Einzelkritik:
Klette: 21 Punkte in 21 Minuten, dazu noch 3 Rebounds, 2 Assists, 2 Blocks und 2 Turnover. An ihm lags ganz bestimmt nicht, dass es so spannend wurde.
Murati: 17 Punkte, 5 Rebounds, 2 Assists , 3 Turnover. Lange Zeit ziemlich von der Rolle, traf auch etliche falsche Wurfentscheidungen. Der einzige seiner 7 Dreierversuche, der saß, brachte die Swans dann in die Overtime, da war Enis dann gut und auch gewohnt sicher von der Freiwurflinie.
Gaidys: 16 Punkte, 12 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals, 3 Blocks, 1 Turnover. Sehr engagiertes Spiel gegen sein ehemaliges Team, einziges Manko die schwache Freiwurfausbeute.
Ojo: 15 Punkte, 3 Rebounds, 2 Assists, 2 Turnover, 1 Steal. Wirkte über weite Strecken etwas verloren, auch nicht immer glückliche Entscheidungen, sein Scoring half aber.
Wesby: 13 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals. Sehr solide Darbietung, wichtige Akzente.
Friedrich: 8 Punkte, 4 Rebounds, 5 Assists, 3 Steals, 1 Turnover. Offensiv passabel, defensiv nicht immer auf der Höhe.
Blazan: 4 Punkte, 5 Rebounds, 1 Assist, 1 Steal. Hatte schon bald 3 Fouls angesammelt, damit letztlich nur 17 Spielminuten, in denen er allerdings recht solide agierte.
Linortner: 2 Punkte, 1 Rebound, 1 Assist. Wiederum rasch 4 Fouls, ansonsten kaum aufgefallen.
Mitchell: 5 Rebounds, 6 Assists, 3 Turnover. Als Scorer nicht existent, im Spielaufbau manchmal aufreizend lässig, einzig defensiv einige gute Momente.
Für Graz: Maresch 41 und 10 Assists, Krivokapic 17, Richter 11, Domitner 9, Brcina 7, Hasenburger 6.
Anmerkung am Rande: Auch Kapfenberg tat sich beim bedeutungslosen letzten Spiel in Klosterneuburg sehr schwer, lag zeitweise 17 Punkte in Rückstand, ehe man doch noch 82:74 gewann.