30.05.2019

Spielbericht Finale # 1

Kapfenberg Bulls – Swans Gmunden 91:73 (16:21, 39:37, 63:54)

Wie erwartet beginnen die Swans mit Linortner, der auf Vujosevic angesetzt ist. Murati stellt schnell auf 4:0, wenig später durch einen Dreier auf 7:1. Im Anschluss daran lassen die Swans mehrmals die Chance aus, die Führung noch weiter auszubauen, weil man sich einige einfache Ballverluste leistet. So können die Bulls langsam Fahrt aufnehmen, erzielen durch Vujosevic und Nelson-Henry die ersten Feldkörbe. Doch die Swans bleiben weiter aggressiv, nach einem „Verstopfer“ von Ford stellt Friedrich nach Fastbreak auf 13:5. Das zieht ein erstes Timeout von Coffin nach sich, der auf sein Team stinksauer ist. Vorerst zeigt es allerdings wenig Wirkung: Kapfenberg kommt zwar durch Coffin und Vujosevic auf 13:9 heran, Brummitt und Murati schaffen aber postwendend wieder das 17:9. Stegnjaic kann mit dem ersten Kapfenberger Dreier auf 17:12 verkürzen, es folgt das zweite Foul von Vujosevic, Brummitt verwertet beide Freiwürfe zum 19:12. Dann lassen die Swans kurz vor der Viertelpause 2 Freiwürfe liegen, führen aber immer noch 21:14. Sarlija kann in den Schlusssekunden auf 21:16 verkürzen, die letzte Offense der Swans endet mit einem Dreier Versuch von Friedrich, der unglücklich rausfällt.

Das zweite Viertel beginnt mit einem Steal von White, der allerdings sofort einen Turnover produziert. Wilson per Dreier und Stegnjaic am Offensivrebound sorgen für den erstmaligen Ausgleich der Bulls. Coffin kassiert ein technisches Foul, das nutzt Murati zum 22:21 und aus der Offense White mit einem Dreier zum 25:21. Die Reboundarbeit der Swans wird jetzt nachlässig, Kapfenberg hat viele zweite Chancen und dazu kassiert Brummitt sein 3. Foul (wobei die Pfiffe 2 und 3 höchst pingelig waren). Coffin per Freiwurf und Wilson mit seinem nächsten Dreier sorgen wieder für den Ausgleich. Dann erzielt Sarlija die erste Bulls-Führung, dem ging allerdings ein überharter Block an Murati voran, der von Schiedsrichter Vladic allerdings als legal bewertet wird. Jetzt nimmt Coach Wimmer ein Timeout, Friedrich gleicht in der nächsten Offense sofort aus. Aber Wilson ist nun vom Dreier unstoppable, versenkt den nächsten zum 27:30. Diesmal folgt die Antwort von Draskovic, der ebenfalls einen Dreier versenkt. Und nach einem Steal von White stellt Friedrich per Fastbreak auf 32:30. Die Swans-Defense kann erneut den Ball erobern, aber White kassiert einen Schritte Pfiff, Vujosevic sorgt im Gegenzug für den erneute Ausgleich zum 32:32. White wird jetzt zur tragischen Figur: Vorne versiebt er 2 Lay-ups, Draskovic gelingt in der Defense der nächste Steal, aber White unterläuft der nächste Turnover. Ford kann dann wieder die Führung zu den Bulls holen, die Swans nehmen die nächste Auszeit. Draskovic wird gefoult, verwirft aber beide Freiwürfe. Im Gegenzug stealt er den Ball aber erneut, aber die Swans haben jetzt Wurf Pech, Murati verwirft. Ford macht’s besser, trifft 2 Freiwürfe, aber Vujosevic foult Murati, das ist dessen 3. Foul. Murati lässt ungewohnt einen Freiwurf liegen, aber ein seltener Wilson Fehlwurf bringt die Swans wieder in Ballbesitz. Und nach einem neuerlichen Foul an Draskovic kann der diesmal beide Freiwürfe zum 35:36 verwandeln. Das wiederum zieht ein Timeout der Bulls nach sich, aber der nächste Angriff der Kapfenberger endet mit einem Draskovic Block. Murray zieht im Gegenzug zum Korb, holt die Swans Führung zurück. Aber Wilson trifft auch in der letzten Offense der Bulls einen Dreier, die Antwort von Murati (unter Zeitdruck) endet mit einem Fehlwurf. So liegen die Bulls zur Pause knapp voran, gefühlt waren aber die Swans über weite Strecken das bessere Team, haben aber viel zu viel liegengelassen.

Die zweite Hälfte beginnen die Gmundner mit Klette anstelle des foulbelasteten Brummitt. Murati gelingt mit einer Einzelleistung der Ausgleich, aber Vujosevic setzt nach. Murati und Wilson erhöhen jeweils per Freiwürfe das Score. Dann erneut ein Schrittfehler von White und dazu noch in der Defensive das dritte und vierte Foul von Linortner, letzteres führt schon früh zu den ersten Teamfoul-Freiwürfen für Vujosevic. Der Pointguard der Bulls ist auch in der Folge nicht zu stoppen, baut praktisch im Alleingang auf 47:43 aus, ehe Friedrich mit einem Dreier wieder für Swans-Hoffnung sorgt. Dann sorgt ein weiterer fragwürdiger Pfiff (Reboundfoul von Klette) für weitere Freiwürfe der Bulls, die durch Nelson auf 49:46, wenig später nach einem argen Swans-Turnover durch Wilson auf 51:46 erhöhen. Murray verkürzt mit einem tollen Individual, aber Vujosevic schaltet und waltet weiter wie er will, setzt mit einem Traum-Assist Nelson-Henry in Szene, der ein and-1 zum 54:51 vollendet. Murati setzt dem aber auch einen Dreier entgegen und als Brummitt nach Steal und Dunking auf 53:54 verkürzt, ist das Spiel wieder offen, die Bulls nehmen ein Timeout. Gleich darauf bekommt Brummitt den nächsten fragwürdigen Foulpfiff, sein 4., und Vujosevic trifft beide Freiwürfe. Diese Phase ist wohl der Knackpunkt in dieser Partie, denn die Körpersprache der Swans ist auf einmal nicht mehr gut, dazu verwirft auch noch White 2 Freiwürfe und Kapfenberg spielt die letzten Minuten dieses Viertel total abgebrüht: Vujosevic und Stegnjaic stellen auf 63:54.

Zu Beginn des Schlussviertels kommt nochmals Hoffnung auf, denn Murati versenkt sofort einen Dreier zum 63:57. Wenig später ein Steal von White, Blazan wird gefoult, bringt die Swans per Freiwurf wieder auf 65:61 heran. Aber Stegnjaic trifft zum richtigen Zeitpunkt einen Dreier zum 68:61. Brummitt kann zwar nochmals auf 68:63 verkürzen, der nächste Dreier von Wilson zum 71:63 ist aber die Vorentscheidung. Die Swans fallen nun defensiv völlig auseinander, auch der Versuch, mit einer Zonendefense nochmals was zu bewirken, geht völlig daneben. Offensiv ist keine Bewegung mehr drinnen und so wird die Niederlage noch eine sehr deutliche. Verantwortlich dafür freilich eine weiterhin sehr gute Dreierquote der Kapfenberger, selbst Vujosevic, nicht unbedingt dafür bekannt, trifft nun 2 Distanzwürfe.

Fazit:
27 Minute waren die Swans ergebnistechnisch auf Augenhöhe, ließen aber bis dahin sehr viele Möglichkeiten aus eine deutlichere Führung herauszuwerfen. Je länger das Spiel dauerte, desto sicherer wurde Kapfenberg, das Swans-Spiel zerfiel immer mehr in Einzelaktionen. Dazu kam einmal mehr das Hadern mit Schiedsrichterentscheidungen, da waren zwar einige fragwürdig, in einem so wichtigen Spiel sollte man sich aber auf andere Dinge konzentrieren. Z.B. aufs Rebounden, denn während man diesen in der ersten Halbzeit noch kontrollierte, verlor man da in Hälfte 2 völlig den Plan. Signifikant 2 statistische Werte: Aus dem Feld trafen die Bulls 53%, die Swans 43%, Rebound endete mit 35:26 für die Bulls – in beiden Kategorien lagen die Swans in der ersten Halbzeit noch vorne bzw. gleichauf. Dazu ließ man an der Freiwurflinie gleich 9 Punkte liegen, die Bulls nur 2. Am Ende setzte es also eine deutliche Niederlage, aber es steht trotzdem nur 1:0 und man kann speziell aus der ersten Spielhälfte so manche positiven Erkenntnisse in die weiteren Spiele mitnehmen.

Statistische Werte (von Kapfenberg erstellt, stimmen allerdings in einigen Bereichen nicht):
Murati: 28 Punkte, 2 Rebounds, 2 Assists, 3 Turnover
Friedrich: 15 Punkte, 6 Assists, 1 Steal
Brummitt: 10 Punkte, 1 Rebound, 1 Steal, 2 Turnover
Draskovic: 7 Punkte, ansonsten keine offiziellen Werte. Nach unseren Aufzeichnungen hatte er alleine 3 Steals und einen Block.
White: 5 Punkte, 12 Rebounds, 2 Assists, 3 Steals, 1 Block, 5 Turnover. Defensiv stark, offensiv schwach.
Murray: 4 Punkte, 4 Rebounds, 1 Assist
Blazan: 2 Punkte, 2 Rebounds
Klette: 2 Punkte, 1 Rebound, 2 Assists
Linortner: 1 Rebound, 1 Steal

Für Kapfenberg
:
Vujosevic 26, Wilson 24 (6 Dreier), Stegnjaic 16 (4 Dreier), Sarlija 8, Nelson Henry 7, Ford, Coffin je 5.