26.10.2022

Respektabler Auftritt der Swans gegen Gaziantep

Die OCS Swans schlagen sich auch im dritten Spiel der Gruppenphase des FIBA Europe Cup recht passabel. Leider mussten sie wieder einem großen Rückstand hinterherlaufen. Wieder gelang ein Comeback (das dritte Viertel wurde +11 gewonnen) und am Ende konnten die Swans den großen Favoriten auf den Gruppensieg ordentlich fordern. Letztendlich verlor man zwar mit -13 Punkten, aber auch wenn es nur ein schwacher Trost ist, haben die Swans damit sogar besser abgeschnitten als Haifa und Antwerpen.

Zum Spiel: Die Swans werden zu Beginn kalt erwischt, die Türken beginnen mit einem Dreier von Dotson und lassen sogleich einen zum 6:0 folgen. King kann nach Offensivrebound für die Swans erstmals anschreiben, aber postwendend folgt Inside das 8:2. Friedrich versenkt einen Dreier zum 8:5, aber wieder ist Gaziantep Inside zum 10:5 erfolgreich. Bis 12:7 geht’s mit Freiwürfen beidseits weiter, ehe Egbunu mit einem Tipp-Dunk auf 14:7 ausbaut. Friedrich wird bei einem Lay-up geblockt, im Fastbreak baut Gaziantep auf 16:7 aus, ehe Lautier-Ogunleye den Ball verliert und die Türken mit einem einfachen Lay-up auf 18:7 ausbauen. Es folgt das erste Timeout der Swans. In der Folge fangen sich die Gmundner etwas, Green per Fastbreak und Charles per Dreier verkürzen auf 12:20. Auch die letzte positive Aktion in diesem Viertel gehört den Swans: Köppel dunkt nach herausragender Vorarbeit von Lautier-Ogunleye zum 15:24.

Das zweite Viertel beginnt mit einem Foul an Köppel, doch der trifft die Freiwürfe nicht. In den nächsten Minuten ändert sich aber nichts am 9-Punkte-Rückstand der Swans, Green und Friedrich können mit erfolgreichen Offensivaktionen das Spiel einigermaßen offenhalten. Güttl trifft einen Dreier zum 25:34, kurz danach geht für einige Minuten in der Halle das Licht aus. Als der Strom wieder zurückkommt, scheint es, wie wenn man auch den Swans den Stecker gezogen hätte, denn in den nächsten Minuten setzen sich die Türken immer mehr durch, kommen wiederum Inside immer öfter zum Korb und bauen den Vorsprung rasch auf 45:31 aus. Ganz schlimm wird’s dann in den letzten 2 Minuten, als den Swans überhaupt nichts mehr gelingt und man auch defensiv nicht dagegenhalten kann.

Das dritte Viertel beginnt mit einem and-1 von Gaziantep denkbar schlecht, aber die Swans halten dagegen. Blazan blockt einen gefühlt 15 Zentimeter größeren Gegenspieler, King gelingt im Gegenzug ein and-1 zum 34:55. Allerdings kassiert man postwendend auch selbst ein and-1 zum 58:34. Aber Green trifft vom Dreier zum 37:58, Güttl gelingt gleich darauf ein Steal zum 39:58 und ab diesem Zeitpunkt halten die Swans voll dagegen. Als ab der 25. Minute auch Blazan plötzlich die Wurfhand findet und mit 5 Punkten hintereinander auf 47:62 verkürzt, werden die Türken auf einmal sehr fehleranfällig. Green und Lautier-Ogunleye verkürzen auf 52:62, Gaziantep versucht es zunehmend vom Dreier – und trifft wenig. Im Gegensatz dazu Blazan, der den nächsten Dreier versenkt, auf einmal steht’s nur noch 55:62, Gaziantep nimmt eine Auszeit. Aber auch der nächste Distanzwurf der Türken endet mit einem Airball, im Gegenzug holt Köppel einen Offensivrebound, wird gefoult und trifft beide Freiwürfe zum 57:62. Gaziantep zieht aus der letzten Offense noch teamfoulbedingt Freiwürfe, trifft beide zum 57:64 Viertelendstand, aber die Swans haben diese 10 Minuten mit +11 für sich entschieden.

Der letzte Spielabschnitt beginnt für die Gmundner denkbar unglücklich: Zuerst trifft McIntyre einen weiten Zweier zum 66:57, dann verliert King den Ball und begeht unmittelbar darauf auch noch sein 4. Foul. Gaziantep ist nun wieder voll da, baut rasch auf 70:57 aus, was ein Timeout der Swans zur Folge hat. Das ändert vorerst nichts an der türkischen Überlegenheit, die bauen noch auf 72:57 aus, ehe Güttl endlich die Swans-Blockade beendet. Aber im Gegenzug sitzt ein Dreier von Gaziantep zum 75:59, King muss mit seinem 5. Foul vom Feld, per Freiwurf stellen die Türken auf 77:59. Aber die Swans stecken nicht auf, kommen durch ein and-1 von Green auf 62:77 und Friedrich erzielt kurz darauf per Dreier das 65:77, was erneut ein Timeout von Gaziantep nach sich zieht. In den letzten Minuten wird’s dann ein wenig hektisch, ein technisches Foul gegen den Gaziantep Coach sowie ein unsportliches Foul von Friedrich sind da die Auswirkungen. Die Swans kommen nochmals auf 69:79 heran, aber es geht nur noch knappe 2 Minuten. Am Ende trifft Gaziantep im letzten Angriff noch einen Dreier zum 71:84.

Fazit:
Die Swans hatten eklatante Größennachteile, was sich auch in der Reboundstatistik von 29:40 zeigt. Dazu kam, dass man Inside einfach körperlich nicht dagegenhalten konnte und viele einfache Punkte unterm Korb kassierte. Am Freiwurf wiederum ließ man viele Punkte liegen, diesmal gleich neun. Man stelle sich vor, dass man diese getroffen hätte, wie viel enger wäre das Spiel doch verlaufen.

Positiv war auf jeden Fall der Spielaufbau, nur neun Turnover sind sehr gut. Auch der Kampfgeist passte vollends, anders hätte man nach dem 24-Punkterückstand nicht so aufholen können. Herausragend unter diesem Aspekt war das dritte Viertel, da wurde es nochmals richtig eng.

Insgesamt war es über weite Strecken ein durchaus respektabler Auftritt der Gmundner.

Endstand: 84 : 71 (24:15, 50:32, 64:57) für Gaziantep

Punkte: Green 15, Blazan 13, Friedrich 11, Lautier-Ogunyemi 8, Güttl u. King je 7, Köppel 6, Charles 4

Für Gaziantep: McIntyre 15, Dotson 12, Hammonds u. Yasar je 11, Egbunu 10