16.01.2021

Niederlage in St. Pölten

18 gute Spielminuten waren heute leider zu wenig gegen den SKN St. Pölten. Die Swans verlieren das Auswärtsspiel in Niederösterreich mit 71:82 und belegen damit vorerst wieder den dritten Tabellenplatz. Ein Sieg wäre sehr wichtig gewesen, um einen Platz unter den ersten Sechs abzusichern. Leider gibt es jetzt doch noch eine Konstellation, bei der wir sogar noch auf Platz 7 zurückfallen könnten. Nämlich dann, wenn wir beide Heimspiele gegen Traiskirchen und Wien verlieren, Oberwart beide Spiele noch gewinnt (darunter in Klosterneuburg) und auch Wels gegen Klosterneuburg das Heimspiel gewinnt.

Doch zum Spiel: In den ersten Minuten heißt das Duell Swans gegen Schilder. Der große Holländer düpiert die Swans – Defense ein ums andere Mal, pflückt vor allem 3 Offensivrebounds und erzielt von den ersten 16 Punkten St. Pöltens alleine 10. Die restlichen 6 Punkte scort der neue schwedische Pointguard Krayem aus 2 Dreiern. Aber Gmunden spielt bis 17:17 eine sehr solide Offense, scort durch alle Spieler der Starting-5 und durch Jelks. Nach 8 Minuten ist wiederum Schilder erfolgreich, stellt auf 17:18 und wenig später auf 17:20, das beantwortet Friedrich mit einem Dreier zum 20:20 Ausgleich. In der letzten Minute dieses Viertels gelingt Jelks ein Steal, den er zum 22:20 verwertet, gleich darauf nochmals ein Steal der Swans, den Murati zum 25:20 Viertelstand trifft.

Die Anfangsphase des zweiten Viertels gehört St. Pölten, das wiederum durch 2 Schilder-Körbe bei einem Gegenkorb auf 27:24 herankommt. Dann kommt erstmals Daniel Köppel zum Einsatz, dem unterläuft gleich ein Turnover mit anschließendem unsportlichem Foul, aber Schilder kann keinen der beiden Freiwürfe verwerten. Aus der folgenden Offense erzielt allerdings Trmal einen Dreier zum Ausgleich und nach einem zwischenzeitlichen Blazan-Korb stellt Jagsch mit einem Dreier auf +1 für St. Pölten. Dann folgen aber vier sehr starke Minuten der Swans, allerdings auch unterstützt durch ein technisches Foul gegen Trmal. Die Swans ziehen durch einen Jelks-Dreier auf 38:30 davon, ehe Krayem nach längerer Pause auch wieder für St. Pölten anschreiben kann. Köppel stellt mit einem Baseline-Move auf 40:32 und Murati baut gleich danach auf 42:32 aus. Auch ein Timeout St. Pöltens bringt keine Änderung, denn Murati wird gefoult, trifft beide Freiwürfe zum 44:32. Aber plötzlich ist es mit der Konzentration der Swans vorbei, St. Pölten findet wieder ins Spiel zurück und verkürzt letztlich durch ein weiteres Schilder-Dunking auf 44:37. Güttl kann mit 2 Freiwürfen wieder auf 46:37 stellen, den letzten Korb erzielt allerdings Krayem, St. Pölten ist zur Pause wieder auf -7 dran. In diesen letzten 2 Minuten verabsäumten es die Swans, den Vorsprung erheblich auszubauen.

Gleich nach der Pause ist es wieder Schilder, der mit seinem 5. Dunking auf 46:41 stellt. Die Swans spielen offensiv viel zu langsam und treffen auch teilweise offene Würfe nicht. Dabei wird Trmal nach einem Offensivfoul und anschließend seinem 2. Technischen Foul ausgeschlossen. Murati kann durch den folgenden Freiwurf den einzigen Korb in den ersten 5 Minuten erzielen, auch weil Friedrich zwischenzeitlich sogar 2 Freiwürfe liegenlässt. Trotzdem kann man die knappe Führung konservieren, weil auch St. Pölten wenig trifft. Für kurze Zeit keimt Hoffnung auf, dass die Swans das Spiel wieder unter Kontrolle bringen, denn Jelks und Murati bauen den Vorsprung wieder auf 51:45 aus. Aber Schilder versenkt nun sogar einen Dreier, die Antwort der Swans ist ein Fehlwurf und Krayem kann mit dem nächsten Dreier wieder ausgleichen. Murati bringt die Swans wieder in Front, Kaltenbrunner gleicht per Freiwürfe aus. Güttl sorgt nochmals für die Swans-Führung, aber Kaltenbrunner trifft vom Dreier zum 56:55 für St. Pölten. Die letzte Offense verwertet Murati zum 57:56 Viertelstand, aber dieses dritte Viertel war eigentlich schon der Anfang vom Swans-Ende.

St. Pölten startet in den Schlussabschnitt sehr aggressiv, geht durch Wonisch und Schilder sofort 60:57 in Front. Blazan kann auf 59:60 anschließen, nach einem Krayem Korb ist es Dolenc, der auf 61:62 verkürzt. Es folgt ein Timeout St. Pöltens, der folgende Angriff des Heimteams endet mit einem Fehlwurf, aber auch die Swans begehen einen Turnover. Schilder trifft nun sogar einen extrem schwierigen Distanzwurf zum 64:61, es folgt erneut ein Fehlwurf der Swans. Und als Krayem auf 66:61, wenig später auf 68:61 ausbaut, scheint das Spiel gelaufen, auch weil die Swans offensiv überhaupt keinen Rhythmus mehr haben und nur mehr Fehler machen. Jagsch scheint mit einem Dreier den Sack zuzumachen, auch ein Swans-Timeout ändert nichts mehr an der klaren St.Pölten-Führung. Im Gegenteil, es folgt der nächste Dreier zum 74:61. Erst jetzt können die Swans einige kleine Teilerfolge erzielen, Murati, Blazan und Friedrich bringen die Swans in der Schlussminute noch auf 71:77 heran. Nach einem Güttl-Steal hat Murati nochmals eine Chance, erhält aber keinen Pfiff. St. Pölten scort nun doch wieder, nach einem weiteren Ballverlust der Swans folgt sogar noch ein abschließender Dreier des Heimteams, die klare Swans-Niederlage ist besiegelt.

Fazit:
18 Minuten spielten die Swans recht solide und schienen das Geschehen zu kontrollieren. Dann erfolgte ein unerklärlicher Einbruch in allen Belangen, den St. Pölten aber auch erst im vierten Viertel nutzen konnte. Da zerfiel das Swans-Offensivspiel völlig, defensiv war man oftmals zu langsam. Kurzum es war eine zweite Halbzeit, in der überhaupt nichts funktionierte und die Swans total von der Rolle gerieten. Langsam, extrem turnoveranfällig, keine Energie, mit so einer Performance kann man in der Superliga wohl gegen keinen Gegner gewinnen. Und auch von außen kamen keine Akzente, unverständlich vor allem, dass Köppel trotz eigentlich gutem Einstand nach der Pause überhaupt nicht mehr eingewechselt wurde, während z.B. Dolenc am Parkett gegen Schilder überhaupt keinen Stich machte.

Endstand: 82 : 71 (20:25, 39:46, 56:57) für St. Pölten

Statistiken:
Murati: 26 Punkte/ 6 Rebounds/ 2 Assists/3 Turnover
Blazan: 11 Punkte/7 Rebounds/ 1 Assist, Steal, Turnover
Friedrich: 11 Punkte/4 Rebounds/ 3 Assists, 1 Steal, 6 Turnover
Jelks: 9 Punkte/4 Rebounds/2 Assists/ 2 Steals/ 1 Turnover
Güttl: 8 Punkte/2 Rebounds/ 3 Assists/ 3 Steals/ 6 Turnover
Dolenc: 4 Punkte/ 4 Rebounds/ 2 Steals/ 1 Assist/ 1 Turnover
Köppel: 2 Punkte
Schartmüller: 13,36 Minuten im Einsatz, keine statistischen Werte

Für St. Pölten: Schilder 30, Krayem 22, Böck 9, Jagsch 8, Wonisch, Kaltenbrunner je 5, Trmal 3