15.09.2021

Interview mit Daniel Friedrich

Sein strahlendes Gesicht werden wir wohl nie vergessen und schon im ersten Preseason Heimspiel konnte man miterleben wie sich unser neuer Swans Kapitän mit Herz, Überzeugung und Engagement, trotz Verletzungspause "verbannt neben der Trainerbank sitzend", hilfreich ins Spielgeschehen mit einbringt!

Kannst du ein bisschen Deine Gefühle nach der „langen Wartezeit“ auf den Titel beschreiben? Was ist in dir geblieben?
Ich erinnere mich immer wieder gerne an den Moment zurück als die Sirene ertönt ist und ich realisiert habe, dass wir Meister sind. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich und nach so vielen Jahren endlich den Pokal in die Höhe zu stemmen, diesen Moment werde ich nie vergessen! Man denkt an alles was man erlebt hat, um hier hinzukommen, die harte Arbeit, bittere Niederlagen in den Jahren zuvor. All das hat den Titelgewinn noch schöner gemacht. Auch an die Meisterfeier auf dem Rathausplatz erinnere ich mich immer gerne zurück. Nach einer Saison ohne Zuschauer war es schön diesen Erfolg endlich auch mit den Fans zu teilen, die jahrelang immer hinter uns gestanden sind und genauso lange auf den Titel gewartet haben und diesen ebenso verdienen.

Coach Mirolybov hat daran einen wesentlichen Anteil. Was denkst du ist sein „Geheimnis“ um euch besser zu machen?

Anton hat in den letzten 2 Jahren einen unglaublichen Job gemacht. Ich denke er hat ein perfektes Konzept für unser Team gefunden, in dem er früh unsere Stärken und Schwächen erkannt hat und sein System dahingehend angepasst hat. Außerdem legt er großen Wert auf Kommunikation mit den Spielern. Auf dem Spielfeld ist ihm nicht nur wichtig, dass wir Vertrauen in unser Team haben, sondern auch, dass jeder Spieler individuell mit Selbstvertrauen spielt, und ich denke das hat sich in unseren Leistungen widergespiegelt. Auch ich persönlich habe ihm viel zu verdanken. Anton hat mir von Anfang an viel Vertrauen geschenkt und ich habe mich unter ihm spielerisch noch weiter entwickeln können. Dafür bin ich ihm sehr dankbar!

Daniel, jetzt bist du der dienstälteste Bundesligaspieler im Swanskader und du wirst die Agenden des Swanskapitäns übernehmen? Es heißt aber auch viel Verantwortung und natürlich viel Unterstützung/Rückhalt für Anton.

Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man plötzlich der älteste Spieler im Team ist, daran muss ich mich noch gewöhnen, aber ich sehe es einfach als neue Herausforderung. Natürlich ist die Verantwortung wieder etwas größer geworden, aber ich gehe dem Ganzen positiv entgegen. Als Point Guard bin ich ohnehin dauernd mit Anton im Gespräch, also wird sich dahingehend nicht so viel ändern.

Die ersten Trainingseinheiten sind absolviert, die neuen Spieler hast du schon kennen gelernt. Wie gefällt dir die neue Teamzusammensetzung? Nach deiner Einschätzung, wird sich etwas an unserer Spielweise ändern?

Die Vorbereitung ist diese Saison sicherlich etwas schwieriger, aber die Mannschaft ist trotzdem sehr fokussiert und arbeitet hart. Unser Kader ist heuer zwar jünger, aber dafür athletischer als in den letzten Jahren und dadurch wird sich natürlich auch unsere Spielweise ein wenig ändern.

Jetzt heißt es für die Swans wieder rauf auf das internationale Parkett und neue Aufgaben sind zu bestehen. Mit deiner Verletzung gibt es nun die erste Hiobsbotschaft, du wirst nicht auflaufen können. Das trifft dich persönlich sicherlich hart, denn das sind Momente, dass sich ein Spitzensportler neben den heimischen Titeln wünscht?

Natürlich ist es nicht der erhoffte Saisonstart für mich. Erstmals im Fiba Europe Cup zu spielen wäre sicherlich eine besondere Erfahrung, auf die ich mich schon gefreut habe, allerdings gehören Verletzungen leider zum Sport dazu. Ich versuche mich einfach darauf zu konzentrieren, wieder so fit möglich zu werden, um dann für den Saisonstart bereit zu sein.

Ich denke nach den Geisterspielen der letzten Saison würdet ihr wieder auf eine zumindest gut besetzte Halle hoffen?

Ich denke es war nicht nur für uns Spieler auf dem Feld, sondern auch für die Fans daheim vor den Bildschirmen eine lange schwierige Saison und ich freue mich schon sehr darauf wieder in einer gut besuchten Volksbank Arena vor unseren Swans- Fans zu spielen.

Danke an den neuen Swans Kapitän und selbstverständlich alles Gute für eine rasche Genesung!
Eva Franke