29.11.2021

Im Gespräch mit Nabil Murad

Er ist zu bewundern, denn Nachwuchskoordinator Nabil Murad kann schon seit langer Zeit seinen Fokus nicht nur auf die Jugendarbeit mit den Gmunden Swans richten. Corona verlangt ihm und seinem Trainerstab zusätzlich noch einiges an Mehraufwand ab, doch er bleibt in dieser Situation immer positiv!

He is to be admired, because, for a long time, youth coordinator Nabil Murad has not only been able to focus on youth work with the Gmunden Swans. Corona demands a lot of additional effort from him and his coaching staff, but he always remains positive in this situation!

Die Freude war groß als wir nach dem Lockdown wieder in die neue Saison gehen konnten. Was sind deine bisherigen Erkenntnisse über den Neubeginn?
Es war großartig die Kids wieder am Court zurückzusehen. Als Trainer gibt es einige spannende Dinge im Job und andere sind nicht so aufregend. Für die meisten Coaches sind die notwendige Administration, Logistik und das Management nicht erbaulich. Aber natürlich ist es ein wichtiger Teil des Jobs und es erlaubt uns dann den aufregenderen Teil zu machen – Trainings planen, mit Sportlern arbeiten, junge Spieler zu inspirieren und in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Wir haben uns größtenteils sehr gut an die zusätzlichen Covid-Einschränkungen angepasst und eingestellt. Wir waren sehr überrascht wie viele Kinder zu Beginn der Saison wieder zurückgekommen und zu uns gestoßen sind. Es war toll zu sehen, dass wir über 90 Kinder im Alter von 6 – 12 Jahren hatten. Es sind vielfältige Faktoren, aber das war eine weitere schöne Herausforderung, die es zu bewältigen galt.

Die Überraschung für uns war es doch, dass viele neue Kinder gekommen sind. Es waren sogar so viele, dass wir für die Minis händeringend um helfende Betreuer gesucht haben. Wie erklär
st du dir das, war es der Erfolg unserer Bundesliga oder waren da auch andere Umstände, die dazu führten?
Bei der Durchführung eines Jugendprogramms gibt es immer viele Probleme die Vereine haben werden. Noch mehr, wenn Corona dazukommt und alle erforderlichen Sicherheitsprotokolle für eine sichere Umgebung während der Trainings zu erfüllen sind. Das Problem zu viele Kinder zu haben die an Basketball interessiert waren, war eigentlich ein gutes Problem, das zu erfüllen war.
Ein besseres Wort ist Herausforderung und nicht Problem. Ich denke da spielen viele Faktoren, zusammen:
•    Als unser Herrenteam die Superliga Meisterschaft gewann wurden wir in vielen Zeitungen und sozialen Medien vorgestellt und die Leute in der Community sprachen über uns.
•    Wir haben auch unsere Media-Präsenz in der Jugendmannschaft wirklich verbessert und einige Einblicke hinter die Kulissen des Trainings und der Spiele gegeben, was die Neugier der Kinder außerhalb des Clubs erhöht.
•    Unsere Spieler haben Spaß und sind begeistert ins Training zu kommen. Das teilen sie auch ihren Freunden in der Schule mit, was wiederum mehr Leute anzieht.
•    Corona hat viele Menschen dazu gebracht inaktiv zu sein und herumzusitzen, daher, inklusive aller oben genannter Faktoren, Basketball ist ein lustiger, sicherer Teamsport der in einer schönen Halle, kältefrei gespielt wird, sodass Kinder bereit sind es auszuprobieren.
•    Ich denke diese Kombination, dazu die Arbeit, die unser Management und unser Trainerteam hinter den Kulissen leisten trägt dazu bei, den Verein in die richtige Richtung zu lenken.
Während der Saison war es immer wieder ein auf und ab, auch wegen Quarantäne oder Corona Fällen. Spiele wurden bzw. sind gestrichen und verschoben. Siehst du, dass hier die sportliche Konkurrenz in den Hintergrund tritt?
Wir sind sehr unsicher in die Saison gestartet was passieren wird. Wir waren froh, dass alle unsere Teams in der Halle waren und wieder Basketball spielen. Es war uns wichtig Begeisterung und Beschäftigung aufzubauen und alle Spieler mit einzubeziehen.
Ungeachtet des Starts und der Spiele sind die Covid Zahlen gestiegen und zum Zeitpunkt des Interviews befinden wir uns nun wieder in einem Zustand des Lockdowns. Zurzeit sind nur unser Leistungszentrum U16 und U19 als Teams aktiv.
Das sind gemischte Gefühle. Auf der einen Seite sind da Kinder die wirklich motiviert sind und spielen wollen, und wenn man ihnen sagt sie sollen aufhören dann finden sie immer noch einen Weg zu spielen und sich zu bewegen. In Bezug auf ihre Gesundheit und das Wohlbefinden und auf Aktivität mussten aber auch Kinder zu spielen aufhören die es wirklich bräuchten sich zu bewegen.
Auf der anderen Seite sind wir versucht unseren Spielern, mit unseren Methoden im Leistungszentrum, zu vermitteln was es wirklich bedeutet ein Meisterschaftsspieler zu sein. Die damit verbundene Denkweise ist für sie eine Gelegenheit weiterhin zu spielen und sich weiterzuentwickeln. Es wird interessant zu sehen, wie wir die Dinge wieder aufnehmen können, wenn der Lockdown im Jänner endet und alle Teams wieder einsatzbereit sind. 

Wo siehst du und dein Trainerteam Eure derzeitige Aufgabe? Wie war die bisherige Möglichkeit in der Zusammenarbeit mit den Schulen, die ja auch ein „Standbein“ für unsere Basketball Zukunft ist.

Ich freue mich, dass wir als Trainerstab aufeinander abgestimmt sind und stets im Interesse der Spielrinnen und Spieler arbeiten. Jedes Team hat unterschiedliche Rollen am Weg von unserer U8 bis zur U19. Dies ist sinnvoll, weil die Spieler, nicht nur wegen des Altersunterschieds in jedem Team, auch unterschiedliche Ambitionen, Erfahrungen, Reife und Entwicklungsbedürfnisse haben.  
Wir bleiben in Kontakt und diskutieren über Coaching, mehr als nur über die üblichen technischen und taktischen Belange. Da ist viel mehr für gutes Coaching nötig als nur Basketball zu spielen. Wir versuchen ein Verein zu sein der sich um die ganzheitliche Entwicklung unserer Athleten kümmert.

Was die Schulen angeht hatten wir im Oktober im BG Gmunden angefangen. Das war natürlich nur von kurzer Dauer, da wir wegen des Lockdowns aufhören mussten. Daher ist unsere Schulpräsenz im Moment minimal. Es ist definitiv wichtig und immer ein Teil in unserer Denkweise, dass Schulprogramme entscheidend sind, wer wir als Verein sind und was wir tun wollen.

Nachdem Aleksi Koskinen als Trainer für den Nachwuchs nicht mehr zur Verfügung stand, ist seit kurzem Blagoi Cosmin als Profitrainer eingesprungen. Wie ist Eure gemeinsame Arbeit, ich denke für Dich eine große Hilfe?
Ich freue mich sehr, dass wir einen zweiten Vollzeittrainer für das Nachwuchsprogramm gewinnen konnten. Es nahm mir eine unglaubliche Last von meinen Schultern. Die meisten Leute denken vielleicht, dass Coaching nur auf dem Platz stattfindet, mit Spielern trainieren und bei Spielen sein. Hinter den Kulissen passiert dennoch viel und mit zwei kleinen Kindern war es ziemlich schwierig alles in Einklang zu bringen.

Coach Cosmin ist gleich eingesprungen und ist begierig auf den Court zu kommen und das zu tun was getan werden muss. Es ist bedauerlich, dass wir einen Lockdown haben, denn er begann wirklich unserer U14 und dem 1. Herren Landesligateam zu helfen.
Da diese Teams pausieren schaffen wir die Möglichkeit einige zusätzliche Skill-Sessions für unsere jungen Spieler der U16 und U19 des Leistungszentrum Salzkammergut zu organisieren und sie haben die Möglichkeit von seiner Erfahrung und seinem Fachwissen zu profitieren.

Gibt es da noch Dinge die du uns und/oder den SpielerInnen sagen willst?
Wenn ich den Spielern zuhöre was so vor sich geht glaube ich, dass es viele Leute gibt die frustriert sind wie lange die Pandemie andauert. Ich kann ihre Gefühle verstehen und mich mit ihnen identifizieren.
Das eine was ich unseren SpielerInnen sagen möchte, dass es nicht förderlich ist sich auf Dinge zu konzentrieren, die man nicht kontrollieren kann. Wir können niemals Einfluss auf diese Dinge nehmen und die Energie und Zeit sollen sie für die Kontrolle ihrer Fähigkeiten verwenden und das wird ihnen helfen in Zukunft stärker, widerstandsfähiger und erfolgreicher als Spieler und Menschen zu werden.

Kontrolliere das Kontrollierbare! 

The joy was great when we were able to go back, after the lockdown, into the new season. What are your previous findings about the new beginning?

It was great to see all the kids back on the court. As coaches, there are some exciting parts of the job and others aren’t that exciting. For most coaches, the administration, logistics and managements aren’t necessarily exciting. Yet, it is still an important part of the job and allows us to be able to do the exciting part – planning practices, working with athletes, inspiring and helping young players develop.
So, for the most part, we adapted really well with the extra covid restrictions and adjusted. We were very surprised by how many kids returned and joined us at the start of this season. It was great to see that we had over 90 kids between the ages of 6 – 12. The factors are many, but this was another nice challenge to deal with.

The surprise for us was that many new children came. There were even so may tha we were despeately looking for helping people for the minis.How do you explain that? Was it the success of our Bundesliga or were there other cicumstances that led to it?
In running a youth program, there are always a lot of problems that clubs will have. Even more so when you add in corona and all the protocols needed to ensure a safe environment for practice. The problem of having too many young kids interested in playing basketball was actually a good problem to deal with.
A better word is challenge and not a problem. I think there are many factors, including:
-    With our mens team winning the BSL championship, we were featured on a lot of newspapers, social media, and people in the community were talking about us
-    We also really improved our social media presense in the youth side, sharing some behind the scenes looks of practices and games, which adds the excitement of the kids from outside the club
-    Our players have fun and are excited to be in practice. So they share this with their friends in the schools, which attracts more people
-    Corona has had a lot of people sitting down and not being active, so including the above factors, basketball is a fun, safe, team sport that is played in a nice gym away from the cold, so kids are willing to try it out.
I think this combination, including the work that our management and coaching staff do behind the scenes really helps drive the club in the correct direction.

During the season it was always an up and down, also because of quarantine or corona. Games were / are cancelled and switched. Do you see the regular sporting competition takes a back seat?
We started this season very unsure about what will happen. We were glad that all our teams were in the gym and playing basketball again. It was important for us to really build the excitement and engage all the players.
Despite starting and playing a few games, the numbers of covid have been increasing and at the moment of this interview, we are now in a state of lockdown again. Only our U16LZ and U19LZ team are active at the moment.
This has mixed feelings. In one side these are the kids who are really motivated and want to play, so if they were told to stop, they would still find a way to play and move. So, in terms of health, well being and physical activity, it is the kids who have had to stop playing that really need to continue moving.
In the other side, our LZ pathways has really been trying to get our players to understand what it means to be a championship type of player. The mindset that is involved, and so this is an opportunity for them to continue playing and developing.
It will be interesting to see how we can pick things up in January when the lockdown ends and all our teams are back up and running.

Where do you and your coaching team see your current role? How was the previous opportunity in cooperation with schools which is also a „mainstay“ for our basketball future?
I’m happy that we are aligned as a coacing staff and are working with the players best interests in mind at all times. Each team has a different role, from our U8 all the way to the U19. This makes sense because not only are the players on each team different ages, they also have different ambitions, experiences, maturity and developmental needs.
We continue to stay in contact and discuss coaching, more than just the usual technical and tactical manner. There is a lot more that good coaching covers than just playing basketball. We are trying to be a club that looks after the holistic development of all our athletes.
In regards to the schools, we had started in October in the BG Gmunden. Of course, that was short lived as we had to stop because of the lockdown. So, at the moment, our school presence is minimal. It is definitely important and always on the forefront of our minds as the school programs are instrumental to who we are as a club and what we want to do.

After Aleksi Koskinen was no longer available as a trainer for the youngsters, Blagoi Cosmin recently stepped in as a professional trainer. How is your work together, I think for you a big help?
I’m really delighted that we were able to get in a second full time coach in the youth program. It is an unbelieveable weight of my shoulders. Most people may think that coaching is just on court, running practices with players and being at games. There’s a lot of stuff that happens behind the scenes, and with two young kids, balancing everything was quite difficult.
Coach Cosmin has jumped straight in and is eager to get on the court and do what needs to be done. It is unfortunate that we have a lockdown, as he was really beginning to help the players in our U14 and HLL teams.
With those teams paused, we have managed to organise some extra skill sessions for our young players on the U16 and U19 LZ Salzkammergut pathway and they will be able to work with coach and benefit from his experience and expertise.

Are there some more things you want tell us and/or all the players?
From listening to the players and what is going on, I believe that there are a lot of people who are frustrated at how long this pandemic is going on for. I can understand their feelings and relate to them. The one thing that I want to say to our players is that focusing on things that you cannot control is not beneficial.
We can never make an impact on these things and the energy and time spent on controlling things within your abilities will help you become stronger, more resilient and succesful players and people in the future.

Control the Controllables.

Coach Nabil danke für deine Zeit und danke an Dich und das Trainerteam für Euren unermüdlichen Einsatz für unsere Jugend!
Coach Nabil, thank you for your time and thanks to you and your coaching staff for your tireless commitment!


Eva Franke