28.05.2022

Die Swans sind zurück in der Serie

Mit einer beeindrucken Offensivleistung, angeführt von Carlos Novas Mateo, holen die Swans den ersten Sieg in der Finalserie. Es ist zugleich die erste Niederlage des BC Vienna in heimischer Halle.

Die Swans starten wieder mit Köppel in der Starting 5. Vujosevic schließt die erste Wiener Offense ab, im Gegenzug verwirft Güttl. Aber Friedrich gelingt ein Steal und der Ausgleich. Nach einem Murati-Fehlwurf macht‘s Friedrich auf der anderen Seite besser und trifft den ersten Dreier zum 5:2. Vujosevic macht‘s ihm aber gleich nach und gleicht aus. Bis zum 9:8 durch Köppel wechselt die Führung laufend, dann übernehmen die Wiener das Kommando: Sie führen durch erfolgreiche Aktionen von Vujosevic und Rados rasch 18:13, aber die Swans halten voll dagegen: Anderson und Aughburns per Dunking reduzieren immer wieder den Rückstand. Rados baut nochmals auf 24:19 aus, Blazan verkürzt auf 21:24, den Schlusspunkt setzt aber Murati zum 16:21.

Das zweite Viertel beginnt mit einem Güttl-Korb, nach Aughburns–Steal wird Novas Mateo gefoult, trifft aber nur einen Freiwurf zum 24:26. Detrick trifft einen Dreier aus der Ecke zum 24:29, aber Güttl antwortet sofort mit einem ebensolchen zum 27:29. Auch in den nächsten zwei Minuten deutet nichts auf die kommenden Ereignisse hin: Wien legt immer wieder vor, die Swans sind aber nicht abzuschütteln. Novas Mateo verkürzt mit einem Dreier auf 35:37, Vrabac erhöht wieder auf 39:35. Friedrich stellt dann mit einem Mitteldistanzwurf und kurz darauf einem Dreier die 40:39 Führung der Swans sicher, was ein Timeout von Vienna nach sich zieht. Vujosevic trifft für Vienna den nächsten von Downtown, aber Novas Mateo holt sofort per Dreier wieder die Führung zurück. Vrabac kann mit der Shotclock (ein letztes Mal) die Wiener Führung sicherstellen, ehe die Novas-Mateo-Show vollends in Gang kommt: Es folgt der nächste Dreier des Gmundners zum 46:44, dann bleibt Vienna trotz mehrerer Fouls im Ballbesitz, aber Jelks stealt letztlich den Ball. Novas Mateo trifft den nächsten Dreier zum 49:44. Siriscevic kann mit zwei Freiwürfen wieder etwas anschließen, aber nun beginnt auch Blazan zu treffen: Dreier zum 52:46 und in der Folge ein Offensivfoul von Murati. Dann unterläuft den Swans einer der ganz seltenen Fehlwürfe, Vujosevic kann nochmals auf 52:48 verkürzen. Aber Güttl bringt die Swans mit einer starken Einzelaktion wieder auf 54:48, es folgt das nächste Timeout von Vienna. Aber die Wiener treffen auch danach nicht, dafür wird Novas Mateo am Dreier gefoult und verwertet alle drei Freiwürfe zum 57:48. Es folgt ein letzter Fehlwurf der Wiener, die Swans können durch ein Tipp-in von Anderson nochmals anschreiben – das ist der Schlusspunkt von unglaublichen 38 Punkten in diesem Viertel.

Auch nach der Pause ändert sich vorerst nichts an der Swans-Dominanz, im Gegenteil: Blazan bringt die Gmundner bis auf 66:53 weg, dann gelingt mit aggressivem Pressing noch ein Steal und Köppel verwertet das and1 zum 69:53. Wenig später trifft Blazan den nächsten Dreier zum 72:53, es folgt das nächste Wiener Timeout. Doch auch das fruchtet vorerst nicht, denn Blazan hat weiterhin seine Wurfhand ausgepackt und auch Anderson erzielt mit einem starken Auftritt das 78:59. Es folgt die einzige wirkliche Schwächephase der Swans, denen nun einige Turnover unterlaufen (wobei da auch viel Kontakt dabei war), dazu kassiert genau deshalb Coach Mirolybov ein technisches Foul. Wien kommt mit einem 10:0 Run auf 78:69 heran, ehe Novas Mateo gefoult wird und mit beiden Freiwürfen wieder für Sicherheit im Swans-Spiel sorgt. Aughburns und Anderson stellen mit guten Aktionen auf 84:71, auch dieses Viertel entscheiden die Swans für sich.

Der Schlussabschnitt beginnt mit dem dritten Foul von Vujosevic und die Swans bauen durch ein and1 von Anderson auf 88:71 aus. Es folgen jeweils die 4. Fouls von Vujosevic und Murati, die Swans können daraus aber vorerst noch kein Kapital schlagen. Als nach einem Güttl-Steal Novas Mateo den nächsten Dreier per Brett versenkt und auf 91:73 stellt, ist das praktisch der Money-Shot. In den letzten Minuten bringt nun auch noch Jelks großartige Momente ein, es beginnt mit einem Dunking, gefolgt von zwei Dreiern. Blazan erzielt dann mit einem toll herausgespielten Lay-up den Hunderter, Vienna kann in den Schlussminuten durch zwei Dreier von Murati und Siriscevic noch Ergebniskorrektur betreiben, den Schlusspunkt in diesem denkwürdigen Swans-Spiel setzt aber Güttl.

Fazit:
Wenn man glaubt, man hat keine Chance, dann ist genau das die Chance. Das glaubten die Gmundner von der ersten Minute an und spielten sich mit Fortdauer des Spieles in einen unglaublichen Flow. Novas Mateo sorgte zuerst praktisch im Alleingang für den Umschwung, den dann angeführt von Blazan die gesamte Mannschaft zu einem Superende brachte.
So wenig Turnover wie eigentlich nie in dieser Saison, 50% Trefferquote vom Dreier und ein geglücktes taktisches Manöver, als man im zweiten Viertel lange Zeit „Small-Ball“ spielte, das waren die Siegesfaktoren. Dazu kam über weite Strecken ein grandioses Teamplay, man bestimmte das Tempo und ließ sich vor allem am Anfang nicht abschütteln.

Endstand: 86 : 107 (26:21, 48:59, 71:84) für Gmunden

Statistik:

Novas Mateo: 26 Punkte, 4 Rebounds, 2 Assists
Blazan: 25 Punkte, 2 Rebounds, 3 Assists
Anderson: 12 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists, 2 Steals, 1 Turnover.
Friedrich: 12 Punkte, 2 Rebounds, 4 Assists, 2 Turnover, 1 Steal.
Jelks: 10 Punkte, 7 Rebounds, 8 Assists, 1 Steal
Güttl: 9 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists, 3 Turnover, 1 Steal
Aughburns: 8 Punkte, 2 Rebounds, 1 Steal, 1 Turnover
Köppel: 5 Punkte, 1 Assist, 1 Steal
Schartmüller in der letzten Minute im Einsatz

Für Wien: Vujosevic 28, Vrabac 14, Murati 13, Siriscevic 11, Rados 9, Hughes 8, Detrick 3