20.12.2020

Deutliche Niederlage in Kapfenberg

Nach der 10-tägigen Corona-Pause und dem Fehlen von Dolenc und Hieslmair, können die Swans gegen die Reboundüberlegenheit und Wurfstärke der Steirer nur eine Halbzeit dagegenhalten und verlieren gegen die Bulls mit 82:68.

Die Swans müssen wie erwartet auf den noch rekonvaleszenten Dolenc verzichten, der erst am Freitag erstmals wieder leicht trainieren konnte.

Das Spiel beginnt mit einem Airball-Dreier von Moschik, im Gegenzug wird Blazan gefoult, trifft nur den zweiten Freiwurf zum 1:0. Schreiner setzt mit einem Dreier das erste Statement für die Bulls, Herrera baut wenig später auf 5:1 aus. Murati scort zuerst unterm Korb, wenig später bringt er die Swans mit einem Dreier 6:5 in Front. Schreiner antwortet postwendend mit seinem zweiten Dreier, aber auch Murati versenkt 2 Freiwürfe zum 8:8. Die Swans verteidigen in dieser Phase obwohl größenmäßig stark unterlegen sehr gut, so kann Kapfenberg die nächste Offense nicht binnen 24 Sekunden abschließen. Aber selbst gelingt auch nicht viel, Jelks vergibt in aussichtsreicher Position. Dann wieder gute Szenen beidseits: Zuerst trifft Herrera zum 10:8, aber Blazan bringt die Gmundner mit einem Dreier wieder 11:10 in Front. Dann trifft der junge Bodany einen offenen Dreier zur erneuten Bulls-Führung und diesmal können die Swans nicht kontern. Allerdings gibt’s in dieser Phase einige fragwürdige (Nicht)pfiffe, u.a. ein klares Goaltending, das als Block von Herrera gewertet wird. Moschik baut nach mehr als einer Minute Unproduktivität auf 15:11 aus, Murati kann auf der Gegenseite auf 15:13 verkürzen. Als dann Bodany den nächsten offenen Dreier versenkt, liegen die Bulls erstmals mit +5 in Front, bauen diesen Vorsprung mit einem McClellan Korb noch auf 20:13 aus. Die Swans treffen leider weiter nichts, erst Friedrich kann mit 2 Freiwürfen nach längerer Flaute wieder anschreiben. Auch der letzte Dreier von Friedrich findet nicht ins Ziel, damit führen die Hausherren doch mit +5.

Das zweite Viertel beginnt mit deutlicher Steigerung beider Offensiven: Murati scort von weit draußen, nach dem Wurf wird ihm ein Foul mit dem Bein gepfiffen, statt and-1, Seite Bulls. Herrera setzt sich unterm Korb in Szene, Blazan macht ihm das nach Offensivrebound nach. Dann versenkt Krstic seinen ersten Dreier zum 25:19, aber auch Blazan trifft von außen zum 25:22. Die Bulls können im nächsten Angriff wieder nicht innerhalb der 24 Sekunden abschließen, Murati wird in der nächsten Offense gefoult und trifft beide Freiwürfe zum 25:24. Krstic setzt sich erneut durch, aber auch Friedrich scort zum 27:26. Die Bulls treffen in der nächsten Offense einmal nicht, im Gegenzug macht’s Murati vom Dreier besser – die Swans führen wieder 29:27. Dann passieren den Swans allerdings einige Fehler, McClellan, Schreiner und Krstic holen die Führung wieder zurück und es steht 33:29. Güttl beendet die Swans-Fehlwürfe energisch zum 33:31 und als Friedrich nach Steal gefoult wird, kann der mit einem Freiwurf sogar auf 33:32 verkürzen. Aber McClellan trifft den nächsten Dreier und nach einem neuerlichen Swans-Fehlwurf ist Herrera per Dunking erfolgreich, es steht 32:38. Friedrich verkürzt nochmals auf 34:38, die Bulls nehmen 7 Sekunden vor der Pause noch ein Timeout. McClellan kommt danach noch zu einem recht offenen Dreier – und der überragende Kapfenberger trifft auch diesen, bringt die Bulls auf 41:34 in Front.
Während die Swans in dieser ersten Halbzeit aus dem Feld nur 35% ihrer Würfe treffen, treffen die Bulls deren 50% vom Dreier und 67% vom Zweier. Einzig die vielen teilweise erzwungenen Turnover der Steier halten die Swans im Spiel.

Das dritte Viertel beginnt denkbar schlecht: Murati verwirft aussichtsreich und im Gegenzug kassiert Blazan sein drittes Foul. Als dann Krstic mit dem nächsten Dreier auf 44:34 erhöht, ist bei den Swans Alarmstufe rot. Friedrich und Blazan können nochmals auf 38:44 verkürzen, aber wieder ist es Krstic, der per Dreier wieder ausbaut. Und als auch Jelks sein drittes Foul begeht, hat man inside nun endgültig Probleme eingefangen, dazu trifft Schreiner noch einen weiteren Dreier, die Bulls führen 50:38. Die Swans wirken nun recht einfallslos, spielen offensiv auch nicht mehr als Team, Schreiner und Herrera bringen ihre Mannschaft auf 54:39 weg. Nach einem Timeout der Swans kann sich der bis dahin glücklos agierende Jelks endlich mit einem Dreier in Szene setzen, aber der wird prompt vom nächsten Dreier von McClellan beantwortet. Friedrich trifft zum 44:57, die Swans kommen wieder in Ballbesitz, aber Blazan bekommt sein 4. Foul offensiv gepfiffen und muss auf die Bank. Die Bulls nutzen nun massiv ihre Vorteile am Rebound aus, dazu ist McClellan aus allen Distanzen faktisch fehlerlos. So steht’s wenig später bereits 46:63, ehe Murati mit einem Dreier auf 49:63 stellen kann. Längst kämpfen die Swans nun eigentlich um den 18-Punktevorsprung aus dem Hinspiel, der bei Punktegleichheit in der Tabelle hinsichtlich Play-off noch entscheidend sein könnte. Krstic ist noch zweimal erfolgreich, das Viertel endet mit einem klaren 67:51 Vorsprung der in dieser Phase in allen Belangen besseren Bulls.
Nach einigen Diskussionen wird in der Viertelpause das Score auf 51:68 hochgeschraubt, angeblich wurde ein Dreier der Bulls als Zweier vermerkt, das konnte aber nicht mehr genau nachvollzogen werden.

Blazan reduziert zu Beginn des letzten Abschnitts mit einem Dreier den Rückstand auf 54:68, aber Cigoja und Vötsch bringen die Bulls erstmals auf 18 Punkte weg. Nach einem weiteren Swans-Fehlwurf ist es McClellan, der sogar auf +20 erhöht, damit waren die Bulls auch im direkten Duell erstmals vorn. Blazan und Güttl können für die Swans scoren, die Bulls verlieren da ein wenig die Konzentration. Und als Güttl mit einem Dreier auf 74:61 verkürzt, sind die Swans wieder auf gutem Weg, das Minimalziel zu erreichen. Das ändert sich auch in den letzten 5 Minuten nicht mehr, die Swans halten die Niederlage im Rahmen, müssen dafür aber sehr kämpfen. Immerhin kann man das letzte Viertel noch knapp gewinnen, ein schwacher Trost an diesem sehr gebrauchten Abend.

Fazit:
Die Bulls waren erwartungsgemäß am Rebound enorm im Vorteil, holten gleich doppelt so viele wie die Swans. Dazu kam noch eine herausragende Wurfquote der Steirer, der die Swans nicht viel entgegenzusetzen hatten. Insgesamt ein klarer Erfolg der Steirer, der nach der Corona bedingten 10-tägigen Quarantäne und dem Fehlen der Swans-Big-Men Dolenc und Hieslmair allerdings auch zu befürchten war. Sehr gut war an diesem Abend bei den Gmundnern nur die geringe Turnover-Quote, da unterliefen den Swans nur 3 (allerdings war die Statistik da nicht ganz auf der Höhe), den Bulls deren 16.


Statistik:
Murati 20, 4 Rebounds, 2 Assists
Friedrich 17, 1 Rebound, 3 Assists
Blazan 17, 4 Rebounds, 3 Assists
Güttl 9, 4 Rebounds, 4 Assists
Jelks 3, 3 Rebounds, 1 Assist, 2 Steals
Hofinger 2, 1 (Offensiv)rebound
Schartmüller 1 Rebound, 19 Minuten im Einsatz
Nemcec 10 Minuten im Einsatz


Für Kapfenberg:
McClellan 24 (traf 5 seiner 6 Dreipunktewürfe)
Krstic 15 (traf alle 3 seiner Dreierversuche)
Herrera 14, dazu 8 Rebounds
Schreiner 12, dazu 10 Rebounds, 8 Assists
Cigoja 7
Podany 6
Vötsch, Moschik je 2