01.12.2020

Corona und Nachwuchssport

Vieles hört man von den Schulen, Kindergärten, aber wie geht es eigentlich den Kindern und Jugendlichen, die schon viele Jahre ihren Lieblingssportarten frönen, in unserem Fall bei den Swans Gmunden? Die Arbeit in den Sportvereinen, die Bewegung, die sozialen Kontakte, alles wichtige Ergänzungen für die körperliche und geistige Gesundheit, auch hier wurde vieles lahmgelegt.

Was fehlt hier den Kindern / Jugendlichen? Stellvertretend habe ich Felix Widholm, Kapitän unserer männlich U16, dazu befragt.

Felix du bist schon von klein auf ein begeisterter Jungschwan, wie hast du und dein Team die Situation im ersten Lockdown erlebt als es abrupt hieß Schule / Training AUS?

Naja, als erstes haben wir bzw. ich mir gedacht: Das wird schon wieder vorbeigehen. In 1-2 Wochen werden wir schon wieder in der Halle stehen und wieder trainieren können. Aber so war es nicht. Denn es kam immer eine Woche dazu, das heißt, wieder kein Basketball Training. Für mich war das ein Schock, weil ich es brauche, dass ich am Abend in die Halle gehen kann und noch trainiere. 

Als junge Menschen, wie ernst habt ihr die Situation damals bewertet? Hat sich bis heute etwas für euch verändert?

Ich habe die Situation von Anfang an sehr ernst genommen, obwohl sich für mich auch sehr viel verändert hat. Normal habe ich fast jeden 2ten Tag meine Freunde getroffen. Jetzt treffe ich mich nicht mal 1mal in der Woche mit meinen Freunden, weil wir ja nicht rausdürfen wegen dem Lockdown. Auch meine schulischen Kontakte fallen flach. Ich versuche halt über Social Media mit allen meinen Freunden Kontakt zu halten. Ist anders, aber geht eine Zeit gut.

Mit Schulbeginn durften wir wieder ein normales Training mit Kontakt aufnehmen, allerdings unter sehr strengen Maßnahmen. Wie war das Gefühl wieder am Court zu stehen und auch seine Freunde wieder zu sehen?

Wie ich gehört habe das wir wieder trainieren können, habe ich mich sehr sehr gefreut, aber ich hatte auch ein sehr mulmiges Gefühl dabei. Aber das Gefühl wieder in der Halle zu stehen ist unglaublich. Natürlich habe ich bei mir daheim auch draußen trainiert, aber das kann man nicht vergleichen mit der Halle. Training ist mehr als nur „Training“ an sich, auch Kontakte, Freunde – das hat man zuhause nicht.

Lockdown II – jetzt ist es Wirklichkeit. Wirft euch dieses „Stopp and Go“ in der eigenen Fitness und den Skills zurück? Die Würze Eurer Arbeit sind selbstverständlich die Wettkämpfe der Meisterschaft, die ebenfalls seit mittlerweile März ausgesetzt sind. Fehlt da etwas oder wäre man zumindest froh einfach nur trainieren zu können?
Also ich wäre einfach froh trainieren zu können. Mir würde das schon reichen. Ich bin so Einer - ich brauch das einfach, dass ich mich am Abend noch mal so richtig bewege und Sport mache.  Natürlich kann ich das auch zu Hause machen, aber „Hallenluft“ schnappe ich schon gern ;). Ich finde Wettkämpfe kann man eine Zeit pausieren, jedoch Trainingsunterbrechungen werfen einem schon immer wieder aus seinem Trainingsplan. Das stört sehr.

Gerade im BBsport ist man in Kamerad- und Freundschaft miteinander verbunden. Teamwork hat oberste Priorität… Fehlt dir/euch etwas? Das Swans Herz schlägt noch?

Was mir fehlt ist ganz klar das Reden bzw. Plaudern mit meinen Kameraden vor und nach dem Training – nicht nur der Sport ;) !

Mittlerweile wurden zumindest „Hausaufgaben“ von Euren Coaches für Euch vorbereitet. Bist du froh wenigstens etwas machen zu können?

Also ich hätte auch ohne die Hausaufgaben von meinem Coach etwas gemacht. Ich bin viel in den Bergen zu Fuß oder mit dem Rad und auch immer wieder auf Basketballplätzen. Ich habe mir da selbst einen kleinen Trainingsplan zusammengestellt.  Aber ich bin froh für das durchdachte Angebot.

Basketball ist schon länger besonders betroffen, da es den Kontaktsportarten zugerechnet wird und somit ein noch größeres „Handicap“ bei der Ausübung in Corona Zeiten besteht. Vorbildlich hat unser Verein in Zusammenarbeit mit den Behörden auch in der Nachwuchsbetreuung auf höchstem Niveau Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um unsere Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu schützen! Jetzt heißt es wieder einmal für uns „Time Out“.

Unsere Trainer stehen trotzdem weiterhin in Kontakt mit ihren Schützlingen und haben nun jeweils „altersentsprechende Hausübungen“ zusammengestellt, um wenigstens minimal ein bisschen Bewegung in den Alltag zu bringen!
Unsere Minis bekommen von ihren Betreuern ab nun eine wöchentliche Wettkampfübung und versuchen diese Übung immer besser und schneller zu bewerkstelligen. Unsere U14, in Partnerschaft mit dem Fitnessstudio Ungeheuer, arbeitet unter der Leitung von Regina Ungeheuer, an Verbesserungen von Kraft und Bewegung (selbstverständlich alles online! ;)) und Coach Nabil ergänzt das Wochenprogramm mit Motivationsvideos, Fotos und anderen Übungen, die es zu erledigen gilt. Seine U19 wird ebenfalls mit einem speziell für sie erstellten Workouts bei Laune gehalten und um ein Wochenprogramm, wie oben schon ausgeführt, erweitert. Coach Aleksi will seine Sportler an ihre Stärken und Schwächen erinnern und motivieren weiterhin dort anzuknüpfen und mit einem einfachen Programm die Routine aufrecht zu erhalten. Motivieren und weiterbilden, trotzdem nicht zu viel, jeder soll in seinem eigenen Tempo aktiv bleiben.

So bleibt uns nur die Hoffnung, dass unsere Teams sich bald wieder in ihrer gewohnten Umgebung treffen können um eins zu machen – BASKETBALL SPIELEN!!!

Mein persönlicher Tipp:
Auf YouTube finden Bewegungswillige etliche Workouts, aus dem ersten Lockdown, vorgestellt von unserer Bundesliga Mannschaft 2019/20. Unter Swans Gmunden Workout bzw. Swans Gmunden Morning Workout, sowie für die einzelnen Altersstufen unsere Mannschaften gibt es Etliches zu tun!

Bleibt gesund wir freuen uns auf Euch!!! #goSWANSgo
Eva Franke