29.12.2020

Böse Niederlage in Oberwart

Die Swans Gmunden laufen in Oberwart in eine unerklärlich hohe Niederlage, oder wie Anton Mirolybov es ausdrückte: "Sie (Oberwart) haben heute exzellent gespielt und den Rebound dominiert. Ich weiß nicht, was heute mit uns los war, aber so etwas wird nicht wieder vorkommen." Aber auch Daniel Friedrich fand nach dem Spiel deutliche Worte: "Sie waren heute in allen Belangen die besseren Spieler. Wir waren einfach nicht bereit zu spielen.“

Zum Spiel: Oberwart musste insgesamt 4 Spieler vorgeben (Patekar, Bieshaar, Simmel verletzt, Fiodorovas gesperrt), die Swans treten komplett an.

Nach nervösem Beginn kann Diggs für die Gunners im 4. Anlauf scoren, auch deshalb, weil die Gunners in dieser ersten Offensive 4 Offensivrebounds holen – das sollte am Ende für den Spielverlauf signifikant sein.

Die Swans antworten prompt durch einen Friedrich–Dreier und einem Inside-Korb von Murati. Pruitt kann Oberwart auf 5:4 heranwerfen, Blazan und Murati per Dreier stellen auf 10:4 für die Swans, Blazan wenig später sogar auf 12:4. Das zieht eine Auszeit der Gunners nach sich und ab diesem Zeitpunkt sind beide Teams wie verwandelt: Die Gunners richtiggehend aufgezuckert, die Swans lethargisch und fehlerhaft. Pruitt per Dreier und Diggs scoren vorerst zum 12:9, Murati kann nochmals zum 14:9 kontern, in den nächsten Minuten sind die Gunners aber nicht mehr zu halten: Diggs per Dreier, Alexander durch Fastbreaks und Poljak (da ist beim Einwurf nur noch 1 Sekunde auf der Shotclock!!) per Dreier drehen das Spiel binnen 3 Minuten auf 19:14 für Oberwart. Dann erhält Coach Mirolybov nach zu heftiger Reklamation wegen einem nicht gepfiffenen Foul an Jelks ein technisches Foul, Käferle stellt per Freiwurf auf 22:16. Blazan verkürzt nochmals auf 22:18, ehe Knessl völlig frei zum Viertelstand von 24:18 scoren kann.

Anfang des zweiten Viertels fangen sich die Swans kurzzeitig, kommen auf 24:26 und 26:28 heran. Oberwart bleibt aber aggressiv, kommt immer wieder zu einfachen Körben, weil die Swans einfach nicht ordentlich verteidigen. Bei 32:26 nimmt der Swans-Coach eine Auszeit, aber anstatt das Heft wieder in die Hand zu nehmen, wird die Defense nur noch schlechter. Der junge Knessl sorgt binnen weniger Sekunden mit 4 Punkten fürs 36:26 und als dann wenig später auch noch Alexander seinen ersten Dreier zum 37:28 versenkt, schwant schon zu diesem Zeitpunkt wirklich Böses. Bis 4 Sekunden vor der Pause zieht Oberwart auf 45:32 davon, auch der letzte Swans-Wurf in der Schlusssekunde verfehlt sein Ziel.
Diese erste Halbzeit war defensiv entsetzlich und mit einem Reboundverhältnis von 13:27 für die Gunners schon fast erbärmlich.

Oberwart startet mit einem wilden Dreier von Diggs, auf der Gegenseite treffen die Swans wieder zweimal nicht. Alexander stellt mit 2 Freiwürfen auf 50:32, ehe Dolenc endlich für die Gmundner anschreiben kann. In den nächsten 6 Offenses treffen die Gunners gleich vier Mal vom Dreier, ziehen  so von den Swans relativ unbehelligt auf 66:44 davon. Und wenn dann kurzfristig so etwas wie Gegenwehr aufflackert (z.B. durch einen Schartmüller-Dreier auf 68:47), dann beantworten die Gunners das mit dem nächsten Dreier von Alexander zum 71:67. Bezeichnend, dass auch dieses Viertel mit 2 Fehlwürfen der Swans endet, das Reboundverhältnis lautet nach 30 Minuten 35:17 für die Gunners.

Im letzten Spielabschnitt ändert sich an den Kräfteverhältnissen nicht mehr viel, die Gunners ziehen vor allem durch den willensstarken Poljak auf 84:54 davon, erst in den letzten Minuten können die Swans ein bisserl Schadensbegrenzung betreiben: Friedrich scort inside und per Dreier zum 65:84, aber Alexander stellt alle Hoffnungen, doch noch unter -14 zu kommen (in dieser Höhe gewannen die Swans das Hinspiel) per Dreier ab.

Fazit:
Unerklärlich, was nach 5 Minuten mit der Gmundner Mannschaft passierte: Auf einmal gelangen die einfachsten Dinge nicht, ließ man sich von den hart (aber nie unfair) spielenden Gunners völlig die Schneid abkaufen und ergab sich seinem Schicksal. Dazu kam noch der Totalausfall von Jelks und auch Dolenc wirkte gegenüber zuletzt körperlich völlig am Ende (dass er nach seiner Corona-Erkrankung noch nicht wieder fullfit ist, ist erklärbar). 42:23 lautete am Ende das Reboundverhältnis, alleine 17 Offensivrebounds brachten Oberwart genausoviele zweite Chancen, so kann man auch schwächeren Teams nicht Paroli bieten.

Endstand: 87:65 (24:18, 45:32, 73:47) für Oberwart

Statistik:
Murati, Blazan je 18 Punkte und 5 bzw. 4 Rebounds, Friedrich 16 u. 6 Turnover, Schartmüller 6 u. 3 Rebounds, Dolenc 4 u. 1 Rebound, Güttl 3 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists, 3 Steals aber auch 3 Turnover, Jelks 4 Rebounds, 2 Turnover.

Für Oberwart: Alexander u. Poljak je 19, Diggs 16, Pruitt 15, Knessl 13, Käferle 5