Die Raiffeisen Swans verlieren das vierte Semifinale gegen die Dragonz in Eisenstadt denkbar knapp mit 82:84. Einer grandiosen ersten Halbzeit, die man mit +20 Punkten Vorsprung beendete, folgte leider der langsame Untergang in den Vierteln 3 und 4, in denen von der Selbstverständlichkeit der ersten Halbzeit nichts mehr zu sehen war. Damit ist die Saison 2024/25 für die Swans etwas enttäuschend zu Ende. Gratulation an Eisenstadt, die nie aufgaben und am Ende als Sieger vom Parkett gehen konnten und nun das rein burgenländische Finale gegen die Gunners aus Oberwart bestreiten werden.
Das Spiel im Detail: Die Swans starten mit Small-ball (Schartmüller statt Gydra) und Zonendefense. Selbst unterläuft den Swans gleich ein Fehlwurf und nach Offensivrebound der erste Turnover. Im Gegenzug ist Mart vom Dreier erfolgreich und nach dem nächsten Swans Turnover stellt Green auf 5:0. Lohr kann mit einem Dreier erstmals für die Swans anschreiben, es folgen zwei Fehlwürfe der Dragonz und ein Freiwurfkorb von Lohr. Hahn baut auf 7:4 aus, ehe Lohr mit seinem nächsten Dreier ausgleichen kann. Wieder folgen beidseits einige Fehlwürfe, ehe Friedrich die Swans per Dreier erstmals in Front wirft. Aber Mart antwortet postwendend mit einem ebensolchen, aber die Swans haben nun das Kommando übernommen: Reece mit zwei Freiwürfen und Cooper mit einem Dreier stellen auf 15:10. Awosika und Mart können Eisenstadt zwar kurzfristig auf 14:15 heranbringen, aber Reece und ein weiterer Dreier von Cooper sorgen fürs 20:16. Reece blockt in der Defensive und sorgt vorne mit einem and-1 fürs 23:16. Der letzte Angriff von Eisenstadt endet wieder mit einem Block von Reece.
Viertel 2 beginnt mit einem Awosika Korb, aber Gydra legt nach Rebound sofort nach. Hadzifejzovic scort zum 20:25 und nach einem weiteren Swans-Turnover stellt Banic per Dreier auf 23:25. Aber die Swans stecken das schnell weg, kommen durch einen Lohr-Dreier und Miller auf 30:23 weg. Es folgen zwei Freiwurfpunkte durch Reece und Gydra antwortet sofort mit einem Dreier zum 33:25. Eisenstadt nimmt ein Timeout, aber Green kann in der nächsten Offense nicht scoren, die Swans bauen durch Gydra und Cooper auf 37:25 aus. Erneut kann Eisenstadt in zwei Offenses nicht scoren, Miller hingegen stellt von der Grundlinie auf 39:25. Es folgt das nächste Eisenstädter Timeout und diesmal kann Green sofort danach scoren. Dann erzielt Reece einen Korb, der nach Coaches Challenge zu Recht annulliert wird, weil der Wurf ganz knapp nach Ablauf der 24 Sekunden erfolgte. Awosika kann per Freiwurf auf 28:39 verkürzen. Aber die Schlussphase gehört den Swans: Zuerst trifft Cooper vom Dreier, danach noch zweimal Gydra und damit liegen die Swans plötzlich + 20 voran.
Auch in der zweiten Halbzeit beginnen die Swans mit Schartmüller als Starter und versemmeln gleich zwei offene Dreier. Green trifft zum 30:48 und den Swans unterläuft gegen die nun sehr aggressiven Eisenstädter gleich eine 8-Sekunden Übertretung. Allerdings kann Eisenstadt die folgende Offense nicht positiv abschließen. Lohr wird gefoult, verwirft aber beide Freiwürfe, Green trifft im Gegenzug einen Glücksdreier (mit Brett), nur noch 33:48. Schartmüller beendet mit einem Halbdistanzwurf die Swans-Flaute zum 50:33, aber Hadzifejzovic erzielt postwendend das 35.50. Es folgen Turnover und Fehlwürfe der Swans, Awosika „bestraft“ diese Unzulänglichkeiten mit einem and-1 zum 38:50. Friedrich stellt auf 52:38, aber Mart scort ebenfalls prompt. Gydra sorgt mit einem Dreier zum 55:40 für etwas Luft, aber Eisenstadt ist nun einfach nicht zu stoppen, Awosika und Banic verkürzen auf 44:55. Cooper stellt per and-1 Dreier wieder den 15-Punkte-Vorsprung her und nach einem Zivanovic Steal und einem folgenden Offensivrebound von Friedrich erhöht letzterer wieder auf 61:44. Aber Eisenstadt lässt sich auch dadurch nicht aus dem Konzept bringen, zwei Dreier von Green bringen sie wieder auf 50:63 heran. Friedrich baut nochmals auf 65:50 aus, aber die Schlussminute gehört wieder Eisenstadt. Friedrich unterläuft bei der letzten Offense ein Schrittfehler, Eisenstadt kommt so nochmals in Ballbesitz und Hadzifejzovic verkürzt noch auf 55:66.
Das Schlussviertel beginnt mit zwei Freiwürfen von Hadzifejzovic und es folgt der nächste Turnover der Swans (8 Sekunden). Aber auch Green steht auf der Seitenlinie, die Swans kommen durch Reece zu zwei Freiwürfen, die dieser auch trifft. Cooper bringt die Swans per Dreier auf 71:57 weg, es folgt ein Timeout der Eisenstädter. Und die zerlegen die Gmundner Defensive in den nächsten Minuten vollends: Zuerst Hadzifejzovic und nach einem Einwurfturnover der Swans Mart zum 61:71. Hadzifejzovic begeht dann zwar ein unsportliches Foul, Reece trifft beide Freiwürfe zum 73:61, die folgende Offense endet aber mit einem Swans-Fehlwurf. Hadzifejzovic stellt mit zwei Freiwürfen auf 63:73 und es folgt ein weiterer Turnover durch Cooper. Aber weil Hadzifejzovic ein Offensivfoul begeht (sein 4. Foul) kommen die Swans nochmals in Ballbesitz und Reece kann danach auf 75:63 stellen. Im Gegenzug begeht Friedrich an Mart sein 4. Foul, der scort mit einem Freiwurf zum 64:75. Cooper unterläuft der nächste Turnover, Hahn erzielt im Gegenzug das 75:66, was ein Timeout der Swans nach sich zieht. Aber auch das fruchtet nicht, denn Cooper zieht alleine gegen alle zum Korb, wird dabei zwar hart angegangen, es folgt kein Foulpfiff, stattdessen ein Schrittfehler des Swans-Guards. Und so kommts wie es kommen muss: Hahn trifft einen Dreier zum 69:75, Eisenstadt und die Heimhalle sind vollends „on fire“. Lohr unterlaufen zwei Fehlwürfe, im Gegenzug wird Awosika gefoult und der trifft beide Freiwürfe zum 71:75. Nun verwirft auch der ansonsten extrem sichere Gydra, wieder wird Awosika gefoult und der trifft einen Freiwurf zum 72:75. Aber auch Cooper wird gefoult, verwertet beide Freiwürfe zum 77:72. Mart kann mit einem spektakulären Dunking auf 74:77 verkürzen, Friedrich wird gefoult, trifft beide Freiwürfe zum 79:74. Awosika holt einen Offensivrebound und scort zum 76:79 und nach einem weiteren Swans-Fehlwurf ist es erneut Awosika, der sein Team auf 78:79 heranbringt. Cooper verlegt ein relativ einfaches Lay-up und Mart bringt sein Team erstmals seit den Anfangsminuten mit 80:79 in Front. 42 Sekunden vor dem Ende ein Timeout der Swans und Gydra gelingt gleich darauf ein weiter Dreier zum 82:80. Es folgt ein Timeout der Eisenstädter und gleich danach ein weiterer Awosika Korb zum 82:82. Die Swans haben den vermeintlich letzten Angriff, Reece bekommt auch ein völlig offenes Lay-up, doch statt zu dunken verwirft er dieses. Im Gegenzug ist Awosika 3 Sekunden vor dem Ende erfolgreich, stellt auf 84:82 und wirft so Eisenstadt ins Finale.
Fazit:
Einer hervorragenden ersten Halbzeit, bei der nur die zu vielen Turnover zu bemängeln waren, man aber defensiv gut operierte und wurftechnisch überzeugte, folgte ein wackeliges drittes Viertel. Und trotzdem hielt der zweistellige Vorsprung bis tief ins vierte Viertel, aber die zahllosen Turnover brachten Eisenstadt immer wieder in Ballbesitz. Dass man dann in der entscheidenden Phase zwei völlig offene Layups vergeigte, passte ins (Offensiv)bild dieser Halbzeit. Ausgerechnet Cooper, der 30 Minuten sehr stark spielte, unterliefen zwei Turnover, die spielentscheidend waren. Und defensiv konnte man die beiden Guards Awosika und Mart überhaupt nicht mehr bändigen, die zeigten, was Siegeswille bewegen kann.
Insgesamt ein extrem enttäuschender Spielausgang, der alle Problemstellen dieser Saison schonungslos aufzeigte: Defensiv war man nicht mehr in der Lage, Stopps zu erzeugen und offensiv unterliefen einfach viel zu viele Turnover (18:9, wobei die meisten der Swans zu einfachen Lay-ups des Gegners führten). So schmiss man einen schon sicher geglaubten Sieg und ein Spiel 5 weg, schade um diese große Chance.
Endstand: 84 : 82 (16:23, 28:48, 57:66) für Eisenstadt
Einzelstatistiken:
Cooper 22 Punkte, 2 Rebounds, 3 Assists, 2 Turnover, 1 Steal
Gydra: 19 Punkte, 4 Rebounds, 2 Assists, 1 Turnover, 1 Steal
Reece: 13 Punkte, 8 Rebounds, 3 Assists, 2 Turnover, 2 Blocks
Friedrich: 11 Punkte, 5 Rebounds, 11 Assists, 6 Turnover, 1 Block
Lohr: 10 Punkte, 5 Rebounds, 1 Assist, 1 Turnover
Miller: 4 Punkte, 1 Rebound
Schartmüller: 2 Punkte, 1 Rebound, 2 Assists
Zivanovic: 1 Punkte, 3 Rebounds, 2 Assists, 2 Steals, 3 Turnover
Für Eisenstadt: Awosika 25, Green 17, Mart 16, Hadzifejzovic 14, Hahn 7, Banic 5